Unterschriftenaktion

Katholische Kirche unterstützt Unterschriftenaktion gegen Waffenexporte.

Ausgelöst von dem Streit um die Genehmigung von Panzerlieferungen nach Saudi Arabien ist eine grundsätzliche Debatte über den Handel mit Waffen angetoßen worden.

Die Unterschriftenaktion, eine Initiative der Kasseler Friedensforums, hat klar auch den lokalen Bezug im Blick: Mehrere der größten Rüstungskonzerne haben ihren Sitz in Kassel.

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Unterschriftenliste_keine Waffenexporte nach Saudi-Arabien

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Die Katholische Kirche Kassel und pax christi Kassel unterstützen aktuell (September 2011) eine Unterschriftenaktion gegen Waffenexporte (siehe rechte Spalte). Der Streit um die Genehmigung von Panzerlieferungen nach Saudi Arabien hat eine grundsätzliche Debatte über den Handel mit Waffen angetoßen. Die Unterschriftenaktion, eine Initiative der Kasseler Friedensforums, hat klar den lokalen Bezug im Blick: Mehrere der größten Rüstungskonzerne haben ihren Sitz in Kassel.

[ mittendrin ] - das katholische Stadt-Magazin hat Ende 2010 die Rüstungsindustrie Kassels zu einem seiner Hauptthemen gemacht:

Klaus Landgrebe, Rheinmetall Kassel:
„Achse ist Achse.“ Anderes zählte mehr: die Faszination der perfekten Technik, mit der man arbeiten darf, der gut bezahlte, sichere Arbeitsplatz, der Zusammenhalt unter den Kollegen, auch ein bisschen die Frage: „Was soll ich denn sonst machen?“ Klaus Landgrebe arbeitet bei Rheinmetall Kassel an der Produktion von Panzern mit. Doch an Kündigung aus ethischen oder religiösen Gründen, aus pazifistischen oder politischen Überlegungen heraus dachte er nie:  

Dechant Harald Fischer:
„In der Botschaft Jesu begegnet uns die absolute Zusage der Liebe Gottes zu jedem Menschen. Ich kann nicht erkennen, dass Waffen diesem Ziel auf Dauer und im Ganzen dienen. Der Friede, der angeblich durch sie geschaffen werden soll, wird zerstört. Deswegen müssen diejenigen, die als Christen und Christinnen in Rüstungsfirmen arbeiten, sich ernsthaft fragen, ob sie ihren Arbeitsplatz mit ihrem Gewissen vereinbaren können.“ 

Pfarrer Stefan Krönung,
auf dessen St- Joseph-Gemeindegebiet alle Kasseler Rüstungsunternehmen ihren Standort haben:  „Für die Katholiken unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Kassels Rüstungsbetrieben, die zu uns kommen, fühle ich mich zuallererst als Seelsorger verantwortlich. Das heißt für mich Zuhören und Nachfragen. Ob Christen an der Produktion von Waffen mitwirken dürfen, löst bei mir viele weitere Fragen aus. Zum Beispiel: Renditen, die durch die Herstellung und Vermarktung von Streubomben erzielt werden, kommen dem Riester-Rentensystem zugute. Müssen wir jetzt alle unsere Riester- Rentenverträge kündigen?“  

Dr. Marlis Wilde-Stockmeyer,
aus ihrem Leserbrief an die HNA zur Berichterstattung über den Jahrestag der Zerstörung Kassels durch alliierte Bomber am 22. Oktober 1943: „Dass Kassel im 2. Weltkrieg zu 80% zerstört wurde und 10 000 Menschen starben, hing doch mit der Kasseler Rüstungsindustrie zusammen. Kassel war während der Nazi-Zeit und ist auch heute ein Zentrum für den Panzerbau und für Militärtechnik insgesamt. Die zwei wichtigsten deutschen und europäischen Panzerbauer produzieren auch in Kassel: Kraus-Maffei-Wegmann und Rheinmetall.“  

Was ist Ihre Meinung?
Dürfen Christinnen und Christen in der Rüstungsproduktion arbeiten? 
Darf wirtschaftlicher Reichtum auf der Herstellung von Waffen und Geräten basieren, die der Tötung von Menschen dienen? 
Wie soll die Stadt Kassel damit umgehen, dass in ihrer Mitte große Rüstungsbetriebe ihr Geschäft betreiben?
Was bedeutet das für die Stadt und ihre Einwohnerinnen und Einwohner? 
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[ mittendrin ] Heft 2, Artikel zur Rüstungsindustire in Kassel

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