In Nigeria herrscht eine neunjährige Schulpflicht vom 6. bis zum 15. Lebensjahr. Die Einschulungsquote liegt bei 93%. Allerdings befinden sich Schulen und besonders Hochschulen in außerordentlich schlechtem Zustand. Hinzu kommen die geringe Motivation der Lehrkräfte und die enorme Zahl von Streiks wegen ausbleibender Gehaltszahlungen. Der Unterricht fällt zuweilen vollständig aus.
Da der Besuch öffentlicher Schulen schon längst nicht mehr gewährleistet, rechnen, schreiben oder lesen zu lernen, wächst vor allem in den Städten Lagos und Abuja die Zahl privater Bildungseinrichtungen, die versuchen, den Erwartungen der aufstrebenden Mittelschicht gerecht zu werden. In einigen Provinzen des Nordens sind viele christliche Schulen vom Staat zwangsweise übernommen worden. Es finden sich hier mehr und mehr Koranschulen. Die Analphabetenrate liegt bei circa 22,7% für Männer und circa 30,2% für Frauen.
Der Norden, wo die Schule entsteht, ist eine vergessene Region
Ayangba (mit ca. 100.000 Einwohnern) ist eine der Städte in Nigeria, in denen seit Jahren die Schulausbildung vernachlässigt worden ist. Zahlreiche Menschen dort haben keinen Zugang zu guter Bildung. Ayangba ist, was die Schulbildung angeht, eine der vergessenen Regionen im Norden Nigerias.
Nur 40% der Bevölkerung haben Zugang zu schulischer Bildung. Selbst die so genannten Staatlichen Schulen sind in einem erbärmlichen Zustand. Die meisten Schulen entstammen der Zeit der Missionare. Seitdem ist kaum etwas Neues gebaut worden. Hier hat der Staat auf ganzer Linie versagt. Selbst die Lehrer werden kaum bezahlt (monatlich umgerechnet 100 bis 200 Euro). Nicht selten treten sie in den Ausstand, um auf ihre Lage aufmerksam zu machen. Die Kinder sind hier wieder die Leidtragenden.