Hier finden Sie die Maria 2.0 Kassel
AKTIONEN VERANSTALTUNGEN GOTTESDIENSTE REFLEXIONEN
in den Jahren 2019 bis 2021
Maria 2.0 Kassel hat im aktiven Zuhören, gemeinsamem Austausch und vielen geistlichen Gesprächen mit einer großen Zahl Frauen und Männern von Maria 2.0 deutschlandweit eine Rückmeldung zur Weltsynode an die Bischöfe formuliert, die am 9. Dezember 2021 an alle Bischöfe geschickt wird und damit auch an den Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber geht.
Maria 2.0: Teilhabe ja – Entscheidung nein! Entwickelt sich die Weltsynode letztlich zu einer Inhouseveranstaltung?
Maria 2.0 kritisiert die Einladung von Papst Franziskus, Erfahrungen der Synodalität - des gemeinsamen Unterwegsseins - zu reflektieren und daraus zu lernen.
Zum einen bleiben Einladung und Vorbereitungsdokument in einem entscheidenden Punkt unklar: Wer ist die „Kirche Gottes“ für den „gemeinsamen Weg“? Es scheinen nämlich nicht alle Gläubigen gemeint zu sein, denn es gibt wohl doch „Christen erster Klasse“, die eben in der „Nachfolge im Bischofsamt das sichere Charisma der Wahrheit empfangen haben“. Maria 2.0 fordert deshalb, dass die nicht Geweihten im Volk Gottes nicht länger strukturell bedingt als Christ*innen zweiter Klasse behandelt werden. Maria 2.0 wendet sich gegen jede Form von Klerikalismus.
Zum anderen hält Maria 2.0 eine Beteiligung der Laien lediglich als Impulsgeber*innen und nur während der ersten Phase der Weltsynode für völlig unzureichend. Eine Beteiligung von Frauen in dem zwei Jahre dauernden Prozess ist von Papst Franziskus nicht einmal angedacht, höchstens in Form einzelner, willkürlich berufener Beraterinnen. Maria 2.0 sieht hier – wiederum – eine systemische Diskriminierung von Frauen.
Transparenz und mehr Zeit
Maria 2.0 fordert nachdrücklich Transparenz beim weltweiten synodalen Prozess: Dazu gehört eine Rückmeldung, dass und wie Stellungnahmen gehört wurden, sowie eine Offenlegung der Dokumente
aller Bistümer. Wichtig wäre für die Initiative auch, die Konsultationsphase bis in den August 2022 zu verlängern, wie es bereits Papst Franziskus getan hat. So soll mehr Zeit dafür gewonnen werden, dass mehr Getaufte und Interessierte die Möglichkeit bekommen, das Wort zu ergreifen und angehört zu werden.
Den offenen Brief an Bischof Dr. Michael Gerber finden Sie hier im Wortlaut:
Maria 2.0: Rückmeldung zum weltweiten synodalen Prozess - offener Brief an die Bischöfe
Das „Gebet am Donnerstag“ für Reformen in der katholischen Kirche wurde im Benediktinerinnen-Kloster Fahr in der Schweiz ins Leben gerufen. Dieses gemeinsame Gebet möchte „Schritt für Schritt“ den notwendigen Wandel der Kirche begleiten – so wie die Montagsgebete Ende der 1980er Jahre in Leipzig gesellschaftlichen Wandel begleitet haben.
Wachsendes „Gebetsnetz“
Seither wächst das Gebetsnetz – nicht mehr nur in der Schweiz. Es schenkt denen, die daran teilnehmen Mut und Zuversicht, den Weg einer Erneuerung der Kirche mitzugehen und mitzugestalten.
Machtmissbrauch und Unrecht in der Kirche vor Gott
Im Gebet wird das Thema Machtmissbrauch und Unrecht in der Kirche vor Gott gebracht; ebenso die Vision einer Kirche mit gleichberechtigtem Wirken von Männern und Frauen in allen Diensten und Ämtern sowie der Wunsch nach mehr Offenheit und Unterstützung für Menschen in ihrer Suche nach Lebenssinn – ohne Wertung oder Verurteilung.
Am 2. Dezember in der Kirche Sankt Familia
Ulrike Knobbe und Jutta Mersch-Müller von der Initiative Maria 2.0 Kassel gestalten ein Mal monatlich in der Kirche Sankt Familia, Kölnische Straße 53, das Donnerstagsgebet als kurze liturgische Feier – selbstverständlich unter Einhaltung der aktuellen AHA-Regeln: Abstand, Hygiene, medizinische Maske.
Auch zu Hause mitbeten
Wer nicht zur Kirche kommen kann, ist herzlich eingeladen, das Donnerstagsgebet zu Hause mitzufeiern.
Ablauf und Gebetstexte finden sich im weiter unten angebotenen pdf-Download "Zum Ausdrucken ..."
Die Maria 2.0-Kassel-Termine 2021 für das Donnerstagsgebet:
14. Januar
4. Februar
4. März
15. April
6. Mai
3. Juni
1. Juli
5. August
2. September
7. Oktober
4. November
2. Dezember
Beginn ist jeweils 19.00 Uhr, bitte zehn Minuten früher dasein, danke!
Hier der aktuelle Gebetszettel zum Download:
Zum Ausdrucken: Donnerstagsgebet 2. Dezember 2021 - Initiative Maria 2.0 Kassel
Aus Anlass der Eröffnung der Weltsynode – bei der es um eine synodale Kirche gehen soll – fordert die deutschlandweite Bewegung Maria 2.0 mit einer groß angelegten Postkartenaktion Papst Franziskus auf
Nur so kann das Ausbluten der katholischen Kirche, speziell hier in Deutschland, gestoppt werden.
Lebenswirklichkeit
Maria 2.0 steht für eine jesuanische Kirche, deren Wirklichkeit wieder etwas mit geltendem Menschenrecht und der Lebenswirklichkeit des Jahres 2021 zu tun hat: "Synodalität bedeutet für uns, dass ALLE gemeinsam auf dem Weg sind. Soll das gelingen, dürfen Frauen auf allen Ebenen nicht länger ausgeschlossen werden."
In der ersten Novemberwoche
Um diese wie auch die anderen Forderungen von Maria 2.0 zu untermauern, werden in der ersten Novemberwoche rund 20.000 Postkarten nach Rom an Papst Franziskus verschickt. Die Postkarte wurde von der Hamburger Maria 2.0-Gruppe entworfen. Viele Maria 2.0 Gruppen und Unterstützer*innen des bundesweiten Maria 2.0 Netzwerks sind von der Idee begeistert und schließen sich der Aktion an, so dass die Postkarten nun von vielen Orten aus dem ganzen Bundesgebiet versandt werden.
Gegen patriarchale und klerikale Strukturen
Maria 2.0 macht immer wieder durch regionale und überregionale Protestaktionen patriarchale und klerikale Strukturen der katholischen Kirche sichtbar; zuletzt anlässlich der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda (September 2021) und der zweiten Synodalversammlung des synodalen Wegs in Frankfurt (Oktober 2021). Sie wird auch auf dem Katholikentag 2022 in Stuttgart Ansprechpartnerin sein.
Maria 2.0-Aktion Postkarten an den Papst > Download der Postkarte
Zu einer Frauenliturgie unter dem Leitgedanken "Höre" lädt die Initiative Maria 2.0 Kassel am Sonntag, 31. Oktober 2021 alle Frauen und Unterstützer_innen herzlich ein. Nach zahlreichen digitalen Gottesdiensten freuen sich die Frauen von Maria 2.0 Kassel über die Möglichkeit, "endlich wieder in Präsenz" gemeinsam Frauenliturgie zu feiern.
Die Feier beginnt um 18 Uhr in der Kirche Herz Mariä, Harleshausen. Für den etwa 40-minütigen Gottesdienst wünscht sich die Initiative viele Mitfeiernde: "Die Frauenliturgie ist geprägt von Freude und Bestärkung durch das Zusammenstehen im Glauben an einen befreienden Gott – gleichwohl auch von Trauer, Wut oder Enttäuschung über die längst überfälligen Reformen der Kirche." heißt es im Programm.
Es gelten die aktuellen Abstands- und Hygieneregeln.
„Wir bleiben laut“ ist das Motto, mit dem Frauen und Männer der Maria 2.0-Initiativen aus ganz Deutschland dem Abschlusstag der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischöfe ihren Stempel aufdrücken.
Nach 2019 und 2020 demonstriert Maria 2.0 zum dritten Mal in Fulda für Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Glaubwürdigkeit in der katholischen Kirche. Los geht es um 16 Uhr am Bahnhof. Von dort bewegt sich die Demonstration mit Stationen durch die Stadt bis zur Abschlusskundgebung auf dem Eduard-Schick-Platz am Dom.
Dringlichste Fragen nach Gerechtigkeit
Mit den Verbrechen des sexuellen und geistlichen Missbrauchs, mit der fehlenden Gleichberechtigung, der lebensfremden und diskriminierende Sexualmoral, der Zölibatsverpflichtung, mit dem Klerikalismus und dem Machtmissbrauch ist übergroßes Leid verbunden. Es „schreit“ für Maria 2.0 geradezu nach der radikalen und grundlegenden Erneuerung der katholischen Kirche. Doch seit Jahren werden die Frauen und Männer von den Bischöfen zur Geduld gemahnt. „Das zermürbt. Die Zeichen der Zeit und die Fragen der Gerechtigkeit sind derart dringlich, dass weiteres Warten keine Option mehr ist", sagt Beatrix Ahr, eine der Sprecherinnen von Maria 2.0 Kassel. Sie weist auf die hohe Zahl der im letzten Jahr aus der Kirche ausgetretenen Katholikinnen und Katholiken hin als nur einem Beispiel für die Krise, in der die katholische Kirche steckt.
Spürbare konkrete Veränderung
„Statt still und statt angenehm: seid laut und seid unbequem!" werden die Frauen auf ihrem Demonstrationsweg rufen. Auch die im Februar veröffentlichen Thesen werden in der Fuldaer Innenstadt zu lauten Forderungen an den vier Stationen, an denen der Demonstrationszug mit Statements, Liedern und Schlachtgesängen haltmacht: gleiche Würde, gleiche Rechte; gemeinsame Verantwortung; respektvoller Umgang; in gelingenden Beziehungen leben. „Heute braucht es spürbare konkrete Veränderung. Wir halten an unserer Vision einer Kirche fest, in der die befreiende Botschaft Jesu gelebt wird, in der Gleichberechtigung, Gerechtigkeit, Glaubwürdigkeit und Liebe - auch in den Strukturen - verwirklicht sind.“, sagen die Organisatorinnen der Demonstration.
Die Farbe Weiß
Frauen und Männer sind eingeladen, einen weißen Schal oder ein weißes Tuch als Erkennungszeichen, Mund-Nasen-Bedeckung mit Regenbogenfarben oder „Maria 2.0“-Beschriftung und Trillerpfeifen, Trommeln u.ä. mitzubringen.
Maria 2.0-Gruppen aus ganz Deutschland
Gemeinsam vorbereitet haben Maria 2.0 Gruppen aus Aschaffenburg, Biebertal, Freiburg, Fulda, Frankfurt, Hamburg, dem Bistum Hildesheim, Münster, Kassel, Nieder-Olm/Bistum Mainz, Paderborn, Rheinland, Würzburg sowie Aktion Lila Stola, KAB Würzburg, KDFB Würzburg und der kfd-Diözesanverband Fulda.
Bei der Demonstration werden die Maria 2.0-Initiativen zudem unterstützt von Pax Christi Fulda-Kassel, Wir sind Kirche e.V. und www.katholischer-klartext.de.
Veranstaltungsdaten:
Start: Fulda, Donnerstag, 23. 09.2021, 16 Uhr
Bahnhofsvorplatz
Demo durch die Stadt
Abschluss: Fulda, Eduard-Schick-Platz neben dem Dom
Corona-Regeln
Es gelten die bekannten Abstands- und Hygieneregeln wie auch geimpft, getestet bzw. genesen.
Download: Pressemitteilung zur Maria 2.0-Demo am 23.09.2021 in Fulda
Die Maria 2.0-Thesen und ein Infotext zur Frauen-Initiative finden Sie in der pdf zum Herunterladen und Ausdrucken:
Maria 2.0 > Thesen und Infotext zur Demo am 23.09.2021, Fulda
Der Flyer zur Demo bei der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischöfe zum Herunterladen und Ausdrucken:
Foto: privat
Fünf Frauen von Maria 2.0 Kassel zeigten am 21. September um 11.20 Uhr an der Brüderkirche in Kassel Präsenz. Anlass war der Besuch des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier zur Enthüllung einer Skulptur der Künstlerin Karin Bohrmann zu Ehren von Elisabeth Selbert, Kasseler Juristin und Politikerin.
Im Grundgesetz: Gleichberechtigung von Frauen und Männern
"Ihrem Wirken verdanken wir die Verankerung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern im Grundgesetz. Dafür stehen wir hier." sagen die Frauen von Maria 2.0 Kassel. Mit ihren Plakaten erwiesen sie Elisabeth Selberts Kampf um Gleichberechtigung die Ehre. Maria 2.0 sieht sich eingebunden in dieses Engagement für Frauenrechte - gerade innerhalb der katholischen Kirche.
Die anwesende Enkelin Susanne Selbert zeigte sich mit dem Anliegen von Maria 2.0 solidarisch und war über das Fortwirken der Ideen ihrer Großmutter bis in die Gegenwart hinein sehr erfreut.
(mit Textmaterial von Jutta Mersch-Müller, Maria 2.0 Kassel)
Hinweis:
Zu einem digitalen Gottesdienst unter dem Leitgedanken "...wenn nur das ganze Volk Gottes zu Prophet*innen würde ..." lädt die Initiative Maria 2.0 Kassel am Sonntag, 26. September 2021 "alle Frauen und Unterstützer_innen" herzlich ein.
Beginn ist 18:00 Uhr. Auch die Eindrücke von der Maria 2.0-Aktion am 23. September bei der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda werden thematisiert.
Die Liturgie dauert ca. 30 Minuten. In den biblischen Text wird aus weiblicher Perspektive eingeführt. Stille wechselt mit meditativer Musik und Austausch in der Kleingruppe. Gebet und Segen beschließen die Liturgie. Eine Anmeldung per E-Mail an katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de ist bis einschließlich Samstag, 25. September, möglich. Der Zoom-Link wird dann zugemailt.
Freude, Bestärkung, Protest
Für den digitalen Gottesdienst wünscht sich die Initiative viele Mitfeiernde: "Die Frauenliturgie ist geprägt von Freude und Bestärkung durch das Zusammenstehen im Glauben an einen befreienden Gott – gleichwohl auch von Trauer, Wut oder Enttäuschung über die längst überfälligen Reformen der Kirche." heißt es im Programm.
Zu einem digitalen Gottesdienst lädt die Initiative Maria 2.0 Kassel am Sonntag, 25. Juli 2021 "alle Frauen und Unterstützer_innen" herzlich ein. Beginn ist 18:00 Uhr. Das Thema lautet "unverhofft - mehr als genug".
Die Liturgie dauert ca. 30 Minuten. In den biblischen Text wird aus weiblicher Perspektive eingeführt. Stille wechselt mit meditativer Musik und Austausch in der Kleingruppe. Gebet und Segen beschließen die Liturgie. Eine Anmeldung per E-Mail an katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de ist bis einschließlich Samstag, 24. Juli, möglich. Der Zoom-Link wird dann zugemailt.
Freude, Bestärkung, Protest
Für den digitalen Gottesdienst wünscht sich die Initiative viele Mitfeiernde: "Die Frauenliturgie ist geprägt von Freude und Bestärkung durch das Zusammenstehen im Glauben an einen befreienden Gott – gleichwohl auch von Trauer, Wut oder Enttäuschung über die längst überfälligen Reformen der Kirche." heißt es im Programm.
Die Frauenliturgien, die Donnerstagsgebete und die Aktionen am Abschlusstag der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischöfe in Fulda machen das Programm im zweiten Halbjahr 2021 aus. Maria 2.0 Kassel lässt nicht nach in ihrem Engagement für gleiche Würde und gleiche Rechte in unserer Kirche.
Zum Ausdrucken: Maria 2.0.Kassel > Veranstaltungsprogramm zweites-Halbjahr 2021, Einzelseiten
Unter dem Motto "Himmelsstürmerinnen: bunt - lebendig - aufrecht" beteiligte sich Maria 2.0 Kassel mit zahlreichen Aktionen an der bundesweiten Maria 2.0-Aktionswoche vom 2. bis 9. Mai 2021.
Himmelstürmerinnen hieß die Aktion am Sonntagvormittag 2. Mai auf dem Platz vor dem Kulturbahnhof. Dort verwandeln sich die Mitglieder von Maria 2.0 Kassel am Kunstwerk "Man walking to the sky" des US-amerikanischen Künstlers Jonathan Borofsky zu Himmelstürmerinnen.
Alle Fotos: privat
Maria 2.0 Kassel rief zur Aktion Tauben fliegen lassen auf: Mit Sprühkreide wurden Tauben auf Kirchplätze und Gehwege gesprüht. Die Taube symbolisiert bekanntlich den Heiligen Geist, im Hebräischen "ruach" genannt und weiblich. Die Taube als Zeichen der "Heiligen Geistkraft" hält deshalb ein Frauenzeichen im Schnabel. Sie möchte damit auf die weibliche Seite Gottes in der Dreifaltigkeit hinweisen.erinnen.
Foto: privat
Rund um den 10. Mai finden an unterschiedlichsten Orten in Deutschland Segnungsgoittesdienste statt. So auch am Montag, 10. Mai, um 19 Uhr in der Kirche Heilig Geist in Vellmar, Brüder-Grimm-Str. 9.
"Ganz ohne Heimlichkeit"
"Dabei wollen wie keine*n" auschließen", heißt es bei der Aktion "#liebegewinnt", die die Vielfalt der verschiedenen Lebensentwürfe und Liebesgeschichten von Menschen feiert. Für alle - "ganz ohne Heimlichkeit" - wird im Vellmarer Segnungsgottesdienst um Gottes Segen gebeten.
"Liebe gewinnt. Liebe ist ein Segen!" - unterstützt von Maria 2.0 Kassel
Der Pfarrgemeinderat von Heilig Geist schließt sich mit dem Gottesdienst am 10. Mai der bundesweiten Aktion "Liebe gewinnt. Liebe ist ein Segen!" an. Unterstützt wird er dabei vom Dekanat Kassel-Hofgeismar und von der Initiative Maria 2.0 Kassel. Maria 2.0 hat bei ihrer bundesweiten Thesen-Aktion im Februar diesen Jahres die Kirche ausdrücklich dazu auffordert, eine "wertschätzende Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft" zu zeigen. In These Nr. 4 heißt es weiter: "Denn die offiziell gelehrte Sexualmoral ist lebensfremd und diskriminierend. Sie orientiert sich nicht am christlichen Menschenbild und wird von der Mehrheit der Gläubigen nicht mehr ernst genommen."
Unter dem Motto "Himmelsstürmerinnen: bunt - lebendig - aufrecht" beteiligt sich Maria 2.0 Kassel mit zahlreichen Aktionen an der bundesweiten Maria 2.0-Aktionswoche vom 2. bis 9. Mai 2021.
Die "Note" der vatikanischen Kongregation für die Glaubenslehre, dass Segnungen von Verbindungen von Personen gleichen Geschlechts nicht erlaubt seien, ist in Deutschland auf großen Widerspruch gestoßen. Auch Maria 2.0 Kassel hat eindeutig Position gegen die Note aus dem Vatikan bezogen.
Maria 2.0 Kassel fordert den kirchlichen Segen für gleichgeschlechtliche Paare.
Die Inititative von Frauen aus dem Dekanat Kassel-Hofgeismar erklärt zur vatikanischen Note:
"Maria 2.0 Kassel unterstützt diejenigen katholischen Pfarrer aus Kassel sowie ihre Dekanatsleitung, die klare Worte zu der Weisung der römischen Glaubenskongregation vom 16.03.21 gefunden haben. Diese enthält das Verbot einer Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, wenn diese ihre Liebe mit dem Versprechen gegenseitiger Treue unter den besonderen Segen Gottes stellen wollen. Maria 2.0 Kassel verweist auf ihre kürzlich bundesweit an die Kirchenportale angehefteten „ThesenMaria 2.0“ - u.a. mit der Forderung nach wertschätzender Haltung und Anerkennung gegenüber selbstbestimmter achtsamer Sexualität und Partnerschaft. Eine ausschließliche Segnung einzelner Personen als spitzfindige Hintertür statt der Segnung eines gleichgeschlechtlichen Paares lehnen sie als unzureichend und diskriminierend ab."
Der kfd-Diözesanverband Köln e.V., der KDFB-Diözesanverband Köln sowie Maria 2.0 Rheinland fordern nach der Veröffentlichung des Gutachtens der Kanzlei Gercke & Wollschläger im Erzbistum Köln, dass Betroffene sexualisierter Gewalt im Mittelpunkt stehen und die Machtstrukturen in der katholischen Kirche grundlegend verändert werden müssen.
Dieser Forderung schließt sich Maria 2.0 Kassel an.
In der Stellungnahme der Frauenverbände heißt es:
Sexualisierte Gewalt in jeder Form ist eine Sünde
Die Pressekonferenz [zur Veröffentlichung des Gutachtens am 18. März 2021] hat deutlich gezeigt, dass eine rein juristische Begutachtung der Vorgänge nicht ausreicht – auch im Hinblick auf die katastrophale Aktenlage. „Das Erwartbare ist passiert. Die noch im Erzbistum in Amt und Würden stehenden Kleriker, denen Pflichtverletzungen nachgewiesen wurden, sind suspendiert. Damit allein ist es jedoch nicht getan. Was uns besonders bestürzt: Bei Lai*innen wurden sofort arbeitsrechtliche Konsequenzen gezogen; bei Klerikern nicht. Um es deutlich zu sagen: Sexualisierte Gewalt in jeder Form ist eine Sünde, kein Kavaliersdelikt“, sagt Elisabeth Bungartz, Vorsitzende des kfd-Diözesanverbands Köln.
Der Missstand liegt vor allem im System.
„Der Missstand liegt vor allem im System. Die katholische Kirche als Institution muss alles tun, um solche Straftaten zu verhindern und Täter*innen zu ahnden. Das heißt konkret: Strukturen müssen verändert werden, Hierarchie muss abgebaut werden und die Bistumsleitung muss, auch hier in Köln, die Verantwortung für den Transformationsprozess übernehmen“, so Rotraut Röver-Barth, Vorsitzende des KDFB-Diözesanverbands Köln.
Köln sollte eine Mahnung für die deutschen Bischöfe sein
„Die Kirche ist nicht in der Lage, Straftaten und deren Vertuschung in ihren Räumen selbst aufzuklären. Das hat Köln gezeigt. Nur eine unabhängige Wahrheits-und Gerechtigkeitskommission kann Licht in das Dunkel bringen. Die Tragödie, die wir in Köln erleben, wird sich in anderen Bistümern wiederholen. Köln sollte eine Mahnung für die deutschen Bischöfe sein“, sagt Maria Mesrian, Sprecherin von Maria 2.0 Rheinland.
Neuanfang dringend nötig
Die katholischen Frauen sind sich einig, dass ein Neuanfang in der katholischen Kirche dringend nötig ist. Nur mit dem ehrlichen und aufrichtigen Willen zur Aufklärung, dem Schuldeingeständnis der Täter, der Übernahme von persönlicher Verantwortung und dem unbedingten Willen aller Beteiligten vor allem strukturell präventivzu handeln, kann dies gelingen.
KDFB Diözese Köln • kfd Diözesanverband Köln • Maria 2.0 Rheinland • KDFB Bundesverband • kfd-Bundesverband
Die Forderungen werden unterstützt von der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) – Bundesverband e.V., dem Katholischen Deutschen Frauenbund e.V. (KDFB) und Maria 2.0 Kassel.
Die Frauenliturgien und die Donnerstagsgebete, die Postkartenaktion und die Aktionswoche im Mai machen das Programm im ersten Halbjahr 2021 aus. Maria 2.0 Kassel lässt nicht nach in ihrem Engagement für einen befreienden, geschlechtergerechten Glauben in unserer Kirche.
Die Reformbewegung Maria 2.0 hängt an diesen Tagen ihre Thesen für eine lebendige Kirche an Dom- und Kirchentüren im gesamten Bundesgebiet. Damit weist Maria 2.0 auf die eklatanten Missstände in der katholischen Kirche hin und untermauert ihre Forderungen nach Veränderungen hin zu einer zukunftsfähigen Kirche. Neben Maria 2.0 Kassel beteiligen sich auch Reformgruppen im Dekanat Kassel-Hofgeismar und im Bistum Fulda an der Aktion.
Die Forderungen nach Reformen
Mit dem Thesenanschlag 2.0 mahnt die Refombewegung Maria 2.0 eine geschlechtergerechte Kirche mit dem Zugang für alle Menschen zu allen Ämtern an. Aufklärung, Verfolgung und Bekämpfung der Ursachen von sexualisierter Gewalt müssen endlich in allen Bistümern energisch, transparent und ohne Ansehen von Person und Amt verwirklicht werden. Darüber hinaus fordert Maria 2.0 eine wertschätzende Haltung gegenüber selbstbestimmter, achtsamer Sexualität sowie die Aufhebung des Pflichtzölibats.
Plakat zum Downloaden: Die sieben Thesen von Maria 2.0 - Februar 2021
Am Wochenende vor der virtuellen Vollversammlung der Deutschen Bischöfe (23. bis 25. Februar) wendet sich die Reformbewegung Maria 2.0 mit ihren Forderungen nach Veränderungen in der Kirche erneut an die Öffentlichkeit. Dass Luther seine Thesen an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg genagelt haben soll, ist wohl eher eine Legende, aber seine Thesen haben etwas Großes in Bewegung gesetzt. Das wollen auch die Mitstreiter*innen von Maria 2.0. Aus ihrer Sicht ist es notwendig, dass die Deutsche Bischofskonferenz sich nicht nur mit den für die katholische Kirche überlebenswichtigen Reformen auseinanderzusetzt, sondern unbedingt auch den Willen zu Veränderungen durch Taten bezeugt.
Bundesweit vernetzte Graswurzelbewegung
Die Bewegung Maria 2.0 tritt für Reformen in der katholischen Kirche ein. Sie ist eine bundesweit vernetzte Graswurzelbewegung. Zahlreiche Maria 2.0-Gruppen in verschiedenen Orten machen seit Mai 2019 immer wieder mit unterschiedlichen Aktionen in Kirchengemeinden, Bistümern und häufig auch bundesweit gemeinsam auf ihre Forderungen aufmerksam.
(Alle Fotos: Maria 2.0;
sonst namentlich gekennzeichnet)
Thesenanschlag Maria 2.0 Kassel an der Kirchentür von Herz Mariä, Harleshausen
Foto: Marcus Leitschuh
Das Bild auf der Postkarte: Maria 2.0
Maria 2.0 Kassel wirkt mit bei der Maria 2.0-Postkarten-Aktion:
Mach' mit - schreib' mit!
Deshalb unsere Einladung an dich: Teile (uns) mit, was du persönlich unter „Würde und Gleichberechtigung in der katholischen Kirche“ verstehst. Nein, keinen langen Aufsatz und keinen großen Aufwand: kurz und knackig – das kommt gut an! Wie's geht, lest ihr -> hier ...
Ihr Frauen!
Wer anders als wir Frauen selbst können beschreiben, was Würde und Gleichberechtigung für uns bedeutet? Überlassen wir dies nicht länger den Männern, die in der katholischen Kirche das Sagen haben! Sprechen wir selbst! -
Ihr Männer!
Und, ihr Männer, sprecht auch ihr, was ihr unter Würde und Gleichberechtigung in der katholischen Kirche versteht! - Denn: " Da ist nicht jüdisch noch griechisch, da ist nicht versklavt noch frei, da ist nicht männlich und weiblich: denn alle seid ihr einzig-einig im Messias Jesus." (Gal 3,28).
Nach Rom und Fulda!
Wir werden Deine Stimme sammeln und mit Frauenstatements aus aller Welt nach Rom bringen (mit dabei CWC- Catholic Women Council, voices of faith, Maria 2.0, KFD Münster) - und ebenso soll Bischof Dr. Gerber unsere Statements kennen. Auch ihm werden wir sie übergeben.
„Frauen soll es genauso wie Männern möglich sein, ihre charismatischen Talente in der katholischen Kirche einzubringen, wenn sie das wünschen, sie repräsentieren die Hälfte der Gläubigen.“
Adelheid Scholz
Kassel, 10. Juni
„Die Klinikseelsorgerin spendet die Krankensalbung.“
„Der Küster legt der Priesterin das Messgewand zurecht.“
Beate Rhiel
Fritzlar, 11. Juni
„Auf Augenhöhe wertgeschätzt!! Willkommen beim gemeinsamen Dienst, damit die Liebe Gottes zu allen Menschen sichtbar und spürbar werden kann.“
Petronella Dux
Naumburg, 12. Juni
„Dass Ämter in der katholischen Kirche nach Qualifikation und nicht nach Geschlecht vergeben werden."
Renate Gallo
Staufenberg, 13. Juni
„Ich kann es leider nur negativ formulieren. Würde und Gleichberechtigung werden massiv verletzt und sind für mich nur aus einer gewissen Distanz erträglich. In der Welt können Frauen Regierungschefinnen, EU Kommissionspräsidentin, Unternehmerin, einfach alles werden. In der Kirche bleiben Sie unabhängig von ihren vielfältigen Kompetenzen Männern unterstellt. Das ist ein Skandal. Man kann das doch positiv umformulieren: Würde und Gleichberechtigung in der katholischen Kirche gibt es erst, wenn Frauen jeder Weg innerhalb der Kirche offen steht und nur Neigung und Fähigkeiten zählen, nicht das Geschlecht.“
Anne Rehrmann
Kassel, 13. Juni
„Priestertum für Frauen, Keine leibfeindliche Sexualmoral, Ökumene, wie sie in Taize gelebt wird, d.h. Reduktion des Stellenwertes von Dogmatik zugunsten erlösender Freiheit und Sinnfindung.“
Brigitte Seling
Baunatal, 14. Juni
„Dass ich gesehen werde - in erster Linie als Mensch und damit folgerichtig als Frau in der Katholischen Kirche die gleichen Möglichkeiten habe wie ein Mann. Dass meine Fähigkeiten und meine Berufung Bedeutung und Wichtigkeit erfahren, damit sie ihren Beitrag für andere leisten können.“
Anja Lipschik
Kassel, 14. Juni
„… als Frau 100 Prozent gleichberechtigt sein, Schluss mit der Diskriminierung wegen des Geschlechts, vollumfänglicher Zugang zu allen Ämtern und Weihen.“
Anke Engelhardt
Kassel, 14. Juni
„Vor Gott sind wir alle gleich. Alle Menschen sind wertvoll und einzigartig. Jeder sollte die Möglichkeit bekommen seine besonderen Fähigkeiten für die Gemeinschaft einzubringen. Nur so kann ein respektvolles Miteinander funktionieren.“
Ursula Schneider
Fuldatal, 16. Juni
„…dass ich meine von Gott gegebenen Gaben so vor Gott leben kann, ohne dass mir mein Geschlecht zum Nachteil dafür ausgelegt wird.“
Gabriele von Karais
16. Juni
„Frauen und Männer sind gleichwertig. Sie haben in allen Bereichen der Gesellschaft, Wirtschaft, Kirche gleichen Zugang. So auch zu allen Ämtern in unserer Kirche.“
Ewald Biedenbach
Kassel, 16. Juni
„Anerkennung und Zutrauen von Seiten der Kirche, dass auch die Frauen fähig sind, Verantwortung, Ämter, und vielfältige Aufgaben innerhalb der Kirche übernehmen zu können. Für mich gibt es keinerlei Grund, warum dieses den Frauen verweigert wird. Das ist unwürdig.“
Maria Weigel-Schaller
Kassel, 17. Juni
„Dass keiner an den Rand gedrängt wird (Behinderte, Migranten, Alte, Homosexuelle, Frauen, sozial Benachteiligte) Dass alle gleichermaßen respektiert sowie in ihren Begabungen, ihren Bedürfnissen und Rechten gesehen und angesprochen werden.“
Bärbel Meyer
18. Juni
"…mich in die Gestaltung von Glauben und Kirche genauso einbringen zu dürfen und zu können, wie nicht-weibliche Mitglieder, ohne dass ich dabei benachteiligt werde oder meine Arbeit weniger Anerkennung findet, als die männlicher Autoritäten.
Rebecca Niehoff
Kassel, 20. Juni
„… niemand wird ausgeschlossen, Geschlecht oder Herkunft oder irgendwelche Kategorisierungen sind kein Ausschlusskriterium, um Glauben in der katholischen Kirche zu leben. Es gibt nichts, was Männern ausschließlich vorbehalten ist.“
Susanne Heinrich-Lücking
Vellmar, 21. Juni
„… dass ich mich in meiner Religiosität frei entfalten kann, dass "Mann" mir mit Achtung, auf Augenhöhe begegnet, dass meine persönliche Lebensform nur mich etwas angeht, dass alle Entscheidungen zugunsten einer Weiterentwicklung zu einer lebendigen katholischen Kirche transparent und gemeinsam getroffen werden.“
Sabine Ortelt
Kassel, 22. Juni
„... Begegnung auf Augenhöhe – im Ansehen auf GLEICHER Höhe, gewinnen alle Beteiligten Ansehen und somit WÜRDE!“
Mechtild Lotz
Neustadt (Hessen), 22. Juni
„… bei Fragen, die mir gestellt werden, was einem ein Vollzeit-Theologiestudium für katholische Religion bringt als Frau, nicht nur antworten zu können: „Du kannst Pastoralreferentin werden, mehr aber leider irgendwie nicht.“ Ich möchte aber mit meinem Studium mehr erreichen und werden können. Ich möchte, dass wir Frauen lächeln können bei solchen Frage und die Antworten unserem tiefen überzeugten Glauben gleich kommen.“ Saskia Romeis
Kassel, 22. Juni
„… Wertschätzung. Gehör finden. Gleichberechtigte Partnerin sein. Interessen vertreten. Für das Wohl der Menschen bes. der Frauen eintreten. Kirche durch eine weibliche Sicht für andere öffnen/ interessant machen.“
Birgit Pieroth
Bonn, 25. Juni
„…Männer UND Frauen bringen sich in der Kirche ein - in allem, was Kirche umfasst - so schlicht, so einfach.“
Lydia Stumm
Schauenburg, 28. Juni
„Jahrelang habe ich einen Pfarrer als Chef gehabt, der immer sagte: „Wir leiten gemeinsam“ die Gemeinde. Das waren keine leeren Worte, es wurde danach gehandelt. Auch Ehrenamtliche hatten ihren Platz und konnten mitbestimmen.
Ich wünsche mir für die Zukunft einen solchen Paradiesischen Zustand für alle Frauen in der Kirche. Leider erlebe ich derzeit das komplette Gegenteil.“
Sabine Fröba, Gemeindereferentin
Kassel, 29. Juni
„…dass die Gleichstellung aller, unabhängig von Alter, Geschlecht, Rasse und Gesinnung eine Selbstverständlichkeit ist und zu einem respektvollen, ungezwungenen Miteinander führt.“
Petra Korff
Lohfelden, 29. Juni
„- Durch die Taufe sind wir ein Priestertum aller Gläubigen. Es muss auch eine Priesterinnenweihe geben. Ein Miteinander von Frauen und Männern, die sich geistlich wie seelisch ergänzen, wird Früchte bringen.
- Weg mit dem Ausschluss von der Eucharistie Geschiedener und konfessionsfremder Partner
- Das Gebot der Liebe und Nächstenliebe gilt auch für Menschen anderer sex. Neigungen
- Abschaffen der Pflicht zum Zölibat“
Jutta Baumeister
Kassel, 29. Juni
„…Abbau der männlichen Hierarchien und Offenheit für die Kompetenzen der Frauen in allen Positionen.“
Martina Himmelmann
Kassel, 29. Juni
„… die Öffnung des Weiheamtes für alle Christ*innen;
ausdrückliche Bitte um Vergebung der erlittenen Diskriminierung durch den Papst;
die Würde von Frauen nicht mehr davon abhängig machen, dass sie sich männlichen Wunschvorstellungen unterwerfen;
strukturelle Lüge und Spaltung müssen aus der Eucharistiefeier getilgt werden: Teilt auch den Wein!;
neue Instanzen, die Opfern jeder Art von Machtmissbrauch Recht verschaffen.“
Jutta Tomberg
Petersberg, 29. Juni
„Würde geht der Religion voraus. Geschlechtliche Gleichberechtigung folgt als Konsequenz.“
Peter Bulowski
Kassel, 30 Juni
„Ich bin zu tiefst verunsichert, wie ich mit all dem Mangel an Würde und Gleichberechtigung in Kirche und Gesellschaft umgehen soll. Die aktuelle Lage mit Corona macht mir deutlich, wie schmerzhaft alles ist, was Begegnung und Beziehung behindert, belastet, stört und sogar zerstört. Kirche sollte sich dafür einsetzen, Distanzen abzuschaffen. Christus selbst sucht die Beziehung zu uns. Also auf allen Ebenen: Mehr Mut zum Brückenbauen, mehr Mut für Vielfalt! Vielen Dank für die Impulse von Maria 2.0 und den Dialog!“
Sebastian Wolf
Kassel, 1. Juli
„Dass alle Begabungen in das Kirchenleben, insbesondere ins Gemeindeleben eingebracht werden können. Unabhängig von Geschlecht oder der sexuellen Orientierung oder vom Alter. Nur so bleibt Kirche lebendig und ihrem Auftrag treu. Dazu gehört für mich selbstverständlich das Weiheamt und die Übernahme von Leitungsfunktionen.“
Jutta Mersch-Müller
Kassel, 2. Juli
„- Gleichstellung von Frauen und Männern in allen Kirchenämtern
- Einsatz für alle Menschen (arm/reich; jung/alt; weiss/farbig; alle Geschlechter)
- Machtverteilung innerhalb der Kirche gerechter regeln
- Machtmissbrauch möglichst verhindern durch offene Strukturen“
Eva-Maria Heupts
Kassel, 2. Juli
„Wenn die Würde des Menschen unantastbar ist, sie jedem Menschen durch die Grundrechte zugesichert werden, dann kann ich als Christin doch in meinem Nächsten den Geist Gottes sehen. Dann bin ich gleichberechtigt, weil Gott es schon so vorgesehen hat. Alle meine Gaben und Talente können für diesen Gott eingesetzt werden, unabhängig von meinem Geschlecht, meinem Status (finanziell, sozial, Bildung, Beruf, Aussehen, Gesundheit usw.). Ich bin frei und mein Gewissen entscheidet, hoffentlich immer, dem Menschen und der Schöpfung zugewandt zu seinem/ihrem Wohle.“
Mechthild Schriek-Barthel
Zierenberg, 5. Juli
„…endlich dem Vorbild Jesu zu folgen und Frauen als Apostelinnen und Verkündigerinnen anzuerkennen – so, wie es Jesus tat, als der den Frauen den Auftrag gab, die Botschaft seiner Auferstehung zu verkünden, während Petrus ihn verleugnete und sich vor Angst mit den anderen Jüngern versteckte.“
Gloria Dück
Lohfelden, 7. Juli
„... dass es auch in kirchlichen Strukturen keinen Bereich mehr geben darf, von dem Frauen qua Geschlecht ausgeschlossen werden. Für Schwestern und Brüder müssen die gleichen Rechte, die gleichen Möglichkeiten zur Partizipation und Zugangswege zu allen Ämtern gelten. Die Würde des Menschen in der Ebenbildlichkeit Gottes und die Geschwisterlichkeit in der Nachfolge Jesu Christi, wie ich sie verstehe, ist anders auch nicht glaubhaft zu vertreten.“
Martina Spohr
Baunatal, 8. Juli
„…Teilhabe. Nicht nur Teilhabe an den bestehenden Strukturen und Ämtern, sondern auch an den Entscheidungsprozessen, wie diese ausgestaltet und fortgeschrieben werden. Teilhabe an der Verantwortung von Theologie, die immer auch in ihren Wirkungen bedacht sein will. Denn nur durch Teilhabe gelingt es uns, Erfahrungen zu teilen, blinde Flecken zu erkennen, Ausgegrenztes einzuschließen. Damit Kirche ihren Beitrag leisten kann, dass die Welt zu einem guten Ort für möglichst alle Menschen wird.“
Mirja Kutzer
Kassel, 21. Juli
„…dass für alle Frauen und Männer (im Dienste unserer Gemeinschaft) das wahre Interesse und die unvoreingenommene Offenheit des Gegenübers spürbar ist und lebendig bleibt.“
Benedikt Ströher-Eisenach
Kassel, 28. Juli
„… zuerst einen veränderten Blick auf die Geschlechter, der unbedingt notwendig ist. Einen Blick, der zunächst auf die Gemeinsamkeiten gerichtet ist und sich nicht an den Unterschieden festbeißt. Erst dann, so ist mein Eindruck, werden alle Geschlechter gemeinsam ihre Fähigkeiten würdevoll und gleichberechtigt in die Kirche einbringen können. Solch ein Blick kann allerdings nur erreicht werden, wenn das die Blickrichtung bestimmende Augenpaar nicht ausschließlich durch das klerikal-männliche Geschlecht markiert ist.“
Mareike Hesseler
Kassel, 18. August
„Es genügt nicht, uns freundlich zu loben für alles, was wir für die und in der Kirche tun. Dahinter versteckt sich die Angst der Geweihten um ihre Macht und Vorrangstellung. Aber: „Bei euch soll es nicht so sein!“ (Mk 10, 43). Kirche ist weiblich: sie braucht uns Frauen als Frauen (!), mit unseren Gaben, in allen Bereichen!“
Ulrike Knobbe
Kassel, 20. August
„…dass Berufung und Gaben/Begabungen wichtiger sind als Geschlecht, Alter, Hautfarbe, Herkunft, Stand usw., dass Geweihte und Nicht-Geweihte Christus nachfolgen und gemeinsam den Glauben und das Leben in der Gemeinde gestalten und weitertragen.“
Kerstin R. Wörmann
Kassel, 25. August
„…dass in der Kirche eine umfassende, gleichberechtigte Partizipation von Menschen unabhängig von ihrem Geschlecht, sozialer und kultureller Herkunft selbstverständlich ist. … dass statt Angst Freude über unterschiedlichste Ansichten, Talente, Befähigungen herrscht – und: Freude an Gott, die/der größer ist als alle Vorstellungen und Erwartungen!
Beatrix Ahr
Kassel, 7. September
„…dass Dienste und Ämter in der Kirche allein aufgrund der persönlichen Begabungen und Fähigkeiten übertragen werden, unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder sozialem Stand.“
Martin Gies
Fuldatal, 9. September
Die Details:
Schreiben Sie an katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de und Sie erhalten das entsprechende Postkarten-Dokument, in das Sie eintragen können, was für Sie "Würde und Gleichberechtigung" in der katholischen Kirche heißt. Dazu Name und Adresse nennen & dein Einverständnis ankreuzen (oder auch nicht), dass wir deinen Gedanken auf unserer Homepage veröffentlichen dürfen. Dann per E-Mail zurück.
DANKE für deine Stimme!
Das stellen wir uns schön und lebendig vor: wöchentlich neue Antworten von Maria 2.0-Unterstützer*innen aus Kassel und Umgebung auf unserer Homepage!
Die Initiative Maria 2.0 Kassel lädt am 25. November um 18:30 Uhr zur Frauenliturgie in die Elisabethkirche ein. „Nein zu geistlicher Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden“ ist das Thema, das in der Liturgie in menschlichen Standbildern zum Ausdruck gebracht wird. „Etwas das sonst kaum zu sehen ist, wird durch die schauspielerische Aktion eindrücklich sichtbar“, sagt Ulrike Knobbe von Maria 2.0 Kassel, die in der Liturgie mitwirkt.
Bilder der geistlichen Gewalt erkennen
Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so aussieht: Es sind Bilder der Gewalt, die in der Elisabethkirche zu sehen sein werden. Es ist keine Gewalt, die durch Schläge und Brutalität gegen den Körper zu erkennen ist. Es ist eine Gewalt, die ‚geistlich‘ ausgeübt wird. Frauen werden ausgebeutet, an den Rand der Gemeinschaft gedrängt, herabgewürdigt, beschämt, nicht ernstgenommen, bleiben ungehört. Bis vor kurzem gab es dafür keinen Begriff. Für Beatrix Ahr, Mitinitiatorin von Maria 2.0 Kassel, ändert sich das gerade: „Seit Doris Reisinger und andere mutige Frauen ihren geistlichen, spirituellen Missbrauch öffentlich machten, haben wir Begriffe, die es uns leichter machen, die Dinge beim Namen zu nennen: geistliche Gewalt und spiritueller Missbrauch bringen deutlich zu Wort, worum es geht.“
Schmerzen und Herabwürdigungen in Standbildern
Wie das im Bereich der Kirche und der Orden aussieht, führen jüngere Unterstützer*innen der Initiative in eindrücklichen Standbildern vor Augen. Wenn der Mund verklebt wird, der Altarraum verschlossen ist, Anwesende ohne Blickkontakt bleiben, sind die Schmerzen und die Herabwürdigungen zu sehen und zu spüren, die die geistliche Gewalt auslöst. „In der Frauenliturgie wird das auf besondere Weise angeschaut und besprochen. Wir suchen in Impulsen von Frauen, biblischen Texten und musikalischem Ausdruck nach Spuren und Möglichkeiten, der Gewalt entgegenzutreten und sie zu überwinden“, so Ulrike Knobbe.
25.11., 18:30 Uhr, gerne auch früher, Elisabethkirche
Die Frauenliturgie „Nein zu geistlicher Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden“ am Mittwoch, 25. November in der Elisabethkirche am Kasseler Friedrichsplatz beginnt um 18:30 Uhr. „Etwas früher da sein lohnt sich!“, lädt die Initiative Maria 2.0 Kassel alle herzlich ein. Beatrix Ahr: „Denn auf dem Platz vor der Kirche geht es anders zu als sonst. Kommen Sie! Bringen Sie gerne Ihre Freundin, Ihren Freund, Ihre Bekannten mit! Und wenn Sie derzeit nicht gerne unter Menschen gehen, begleiten Sie uns mit Ihren Gedanken und Ihrem Beten! Danke!“
Corona-Regeln
Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Selbstverständlich gelten die aktuellen Schutz- und Hygieneregeln. Dazu gehört auch das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung während der gesamten Dauer der Frauenliturgie.
„Exodus – wir befreien uns“ ist das Motto, mit dem die Frauen der Maria 2.0-Initiativen aus ganz Deutschland am 24. September im osthessischen Fulda auf die Straße gehen. Die Bischöfe, die sich dort zur Herbstvollversammlung treffen, sollen hören und sehen, was auf dem Spiel steht. Für Überraschungen wird ebenfalls gesorgt. Start der Demonstration, die Maria 2.0 Kassel initiiert hat, ist um 15 Uhr am Eduard-Schick-Platz neben dem Dom. Dann geht es durch die Stadt zum Universitätsplatz, wo abschließend eine Frauenliturgie mit dem „Donnerstagsgebet“ gefeiert wird.
Bunt und laut
Noch verstehen die Frauen ihren „Exodus“ (Auszug) als zeichenhaft bunt und laut. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind deshalb herzlich eingeladen, so bunt gekleidet zu kommen wie es ihnen gefällt. Weiße Halstücher sollen optisch die Verbundenheit der Frauen zeigen. Denn auch die Positionen der bei Maria 2.0 organisierten Frauen sind vielfarbig unterschiedlich, meint Marieluise Labrie, eine der drei Sprecherinnen der Initiative Maria 2.0 Kassel, die die Demonstration am 24. September federführend organisiert: „Uns vereinen kränkende, manchmal auch verstörende Erfahrungen mit den Vertretern der Kirche. Und wir sind überzeugt, dass vor Gott alle Menschen die gleiche Würde besitzen und deshalb auch die gleichen Rechte.“
Maria 2.0-Gruppen aus ganz Deutschland
Gemeinsam mit vorbereitet haben Maria 2.0 Gruppen aus Aschaffenburg, Biebertal, Fulda–Neuanfang, Frankfurt, Hamburg, Bistum Hildesheim, Münster, Nieder-Olm, Würzburg; aus Würzburg sind auch der Katholische Deutsche Frauenbund (KDFB) und die Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) mit dabei. Bei der Demonstration werden die Maria 2.0-Initiativen zudem unterstützt von Frauen der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) im Dekanat Kassel-Hofgeismar, dem Verein „Wir sind Kirche“, der Aktion Lila Stola und Pax Christi Fulda-Kassel. „Dieses selbstbewusste Bündnis verleiht unseren Forderungen einen hoffentlich unwiderstehlichen Nachdruck.“ sagt Beatrix Ahr, Sprecherin von Maria 2.0 Kassel. Sie freut sich über das wachsende und lebendige Netzwerk in ganz Deutschland.
Zu den entschiedenen Maria 2.0-Forderungen, die laut und oft auf der „FrauenDemo“ zu hören sein werden, zählt „Gleiche Rechte, gleiche Würde“. Die Frauen haben von der Demonstration im letzten Jahr in guter Erinnerung, dass mehrere Bischöfe das Gespräch mit ihnen suchten. „Das war damals ein ermutigendes Zeichen“, erinnert sich Labrie: „Jetzt warten wir immer noch auf Hinweise, dass sich mit Blick auf unsere Anliegen wirklich etwas ändert.“ Annemarie Pietsch-Mainz, ebenfalls Sprecherin von Maria 2.0 Kassel, berichtet, dass auch in diesem Jahr wieder alle Bischöfe per Brief zur Demonstration und zum Gespräch eingeladen sind: „Bisher haben wir noch keine Antwort bekommen, aber es sind ja noch ein paar Tage bis dahin.“
„Kommt mit! Macht mit!
Die Frauen sind es leid, als Bittstellerinnen auftreten zu müssen. Marieluise Labrie: „Noch sind wir geleitet von der Hoffnung, nicht ausziehen zu müssen aus dieser Kirche, die wir immer noch auch als unsere ansehen. Viele von uns aber sind schon zermürbt. Und am Ende wird unser wirklicher Exodus still und leise sein. Dann könnte es auch in der Kirche und in den Gemeinden sehr still werden.“ Doch noch ist es für die demonstrierenden Frauen nicht soweit. „Kommt mit! Macht mit!“ laden sie alle ein, laut und bunt jene Kirchenstruktur endgültig hinter sich lassen, in der gleiche Rechte und gleiche Würde fehlen.
Kontakt:
katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de
Veranstaltungsdaten:
Start: Fulda, Donnerstag, 24. 09.2020, 15 Uhr
Eduard-Schick-Platz, neben dem Dom
Demo durch die Stadt zum Universitätsplatz
Abschluss: Frauenliturgie mit Donnerstagsgebet
Es gelten die aktuellen Corona-Regeln.
Bitte mitbringen:
weißer Schal/Tuch als Erkennungszeichen, Rhythmusinstrumente (Trommeln, Schellenkränze, Tamburine etc.), Mund-Nasen-Schutz mit der Aufschrift Maria 2.0.
Info-Blatt zur FrauenDemo / Exodus - wir befreien uns / am 24.09.2020 in Fulda
Fotos obere Reihe: Sandra Bonenkamp
Fotos untere Reihe: Beatrix Ahr
"Auch ohne Singen war es ein sehr schönes Wiedersehen. Und die Freude darüber, dass wir miteinander unterwegs sind, bestärkt uns - auch darin, in unserer Trauer oder Wut oder Enttäuschung über die Kirche zusammenzustehen. Wir wissen, dass Gott größer, weiter, liebender, gerechter, barmherziger, verbindender ist als alle menschliche Vorstellung, vor allem manch männlich-klerikale. Es war verbindend, bestärkend, lebendig, schön ..." (Beatrix Ahr)
Der Platz vor dem Seniorenhaus St. Bonifatius an der Bürgistraße in Kassel ist einfach schön: Zum Eingangsbereich führt ein geschlängelter Weg, gesäumt von einer Wiese und schönen Staudenbeeten, in denen immer etwas blüht - ein wunderbarer Platz, um in Corona-Zeiten den Bewohnerinnen und Bewohnern mit Musik eine Freude zu machen. Das haben sich die Frauen von Maria 2.0 Kassel gedacht und an Fronleichnam, 11. Juni 2020, in die Tat umgesetzt. Sie sangen Volks-, Sommer-, Kirchen- und Marienlieder, begleitet von Gitarre und Rhythmusinstrumenten, mit denen sich die Zuhörenden am musikalischen Klang beteiligen konnten.
(Foto: privat)
Alles Fotos von der Maria 2.0 Kassel-Aktion am 10. Mai 2020
auf dem Platz der 11 Frauen in Kassel: Yvonne Thöne
10. Mai 2020: 1 Jahr Maria 2.0 Kassel!
Das ist kein Grund für die Initiative zu feiern, sondern UNGEHALTEN zu sein.
Ungehalten darüber,
"Ungehalten" bedeutet Ärger und ungesagte Reden.
11 Frauen von Maria 2.0 Kassel auf dem Platz der 11 Frauen in Kassel
Ihren Ärger über den Status quo der Katholischen Kirche zeigen und das aussprechen, was Herz und Verstand verlangen - dafür stellten sich 11 Frauen der Initiative Maria 2.0 Kassel am Sonntag, 10. Mai 2020, um 11 Uhr auf den "Platz der 11 Frauen" an der Friedrich Ebert-Straße in Kassel.
Die 11 Frauen von Maria 2.0 Kassel taten das ganz im Zeichen der 11 Frauen, zu deren Ehren der Platz benannt ist: Landgräfin Anna von Hessen, Elisabeth Landgräfin von Hessen, Gertrud Elisabeth Mara, Louise Gräfin Bose, Malwida von Meysenbug, Sophie Henschel, Auguste Förster, Luise Greger, Sara Nussbaum, Elisabeth Selbert und Christine Brückner.
Klug und beharrlich kämpfen
Sie alle waren Frauen, die für ihre Überzeugungen und beruflichen Freiheiten laut eingestanden sind und beharrlich gekämpft haben. Ihren Ärger benennen und ihre wesentlichen Forderungen an die Veränderung der Katholischen Kirche erneuern - das haben die 11 Frauen von Maria 2.0 Kassel bei ihrer Aktion am 10. Mai lauthals und unübersehbar getan.
Hier die 11 Reden am 10. Mai 2020 in der Dokumentation zum Download:
Maria 2.0 Kassel: Rede der 11 Frauen am 10. Mai 2020 auf dem Platz der 11 Frauen in Kassel
Alles Fotos von der Maria 2.0 Kassel-Aktion am 10. Mai 2020
auf dem Platz der 11 Frauen in Kassel: Yvonne Thöne
Video
Die Aktion ist privat in einem Video-Mitschnitt dokumentiert worden, der Maria 2.0 Kassel freundlicherweise zur Verfügung gestellt wurde.
Foto: www.bistum-fulda.de
In den aktuellen Überlegungen der katholische Kirche, wie Gottesdienste unter den Regeln zur Eindämmung des Corona-Virus gefeiert werden können, sieht die Initiative Maria 2.0 Kassel die Gefahr, dass das kirchliche Leben auf die Feier der Eucharistie enggeführt wird.
Bundesweit: Briefe an die Bischöfe
Deshalb hat die Kasseler Initiative, eine Idee von Maria 2.0 bundesweit aufgreifend, am 29. April 2020 einen offenen Brief an den Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber geschrieben.
In aller Kürze:
Menschen können ihre Nächsten nicht besuchen, Existenzen stehen auf dem Spiel, Betriebe müssen geschlossen bleiben, für Kinder und Jugendliche sind Freundschaftstreffen, Sportvereine und Schule nicht möglich, Großeltern können ihre Enkel nicht sehen usw. Der gesamten Gesellschaft wird ein Kraftakt abverlangt mit dem guten und triftigen Argument, vor allem die Risikogruppen müssen vor Ansteckung geschützt werden. Das Zeichen, das von der Wiederaufnahme von Gottesdiensten ausgeht, konterkariert geradezu diesen Kraftakt. Damit wird die katholische Kirche ihrer Verantwortung nicht gerecht.
Miteinander und Fürsorge
Für Maria 2.0 Kassel kann es nicht darum gehen, Kirchen(gebäude) zu beleben, sondern das Miteinander und die Fürsorge füreinander. Die Kirche zeigt sich so mit der Gesellschaft solidarisch. Bischof Gerber wird aufgefordert, das bei seinen Überlegungen und Entscheidungen hinsichtlich möglicher Gottesdienste mitzubedenken.
Der offene Brief an Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda, ist hier als pdf angehängt.
Offener Brief von Maria 2.0 Kassel an Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda, 29. April 2020
Heilige Katharina von Siena. Maler des 15. Jahrhunderts.
Kirche St. Peter, Carpignano Sesia, Novara, Italien (Wikipedia)
Erstmals in Kassel wird der „Tag der Diakonin“ gefeiert. Er findet am 29. April, dem Gedenktag der Heiligen Katharina von Siena, statt. Die Initiative Maria 2.0 Kassel lädt an diesem Tag zu einer Frauenliturgie per Video-Telefon-Konferenz ein. Ihr Thema ist „Gerecht“. Damit verbindet sich auch die Forderung, dass Frauen am Dienst des Diakonats gleichberechtigt teilhaben. Das Diakonat ist ein geistliches Weiheamt in der Kirche mit Aufgaben in der Verkündigung, beim Gottesdienst und in der Unterstützung Hilfsbedürftiger. Beginn der Frauenliturgie am Mittwoch, 29. April, ist um 18:30 Uhr.
Anmeldung per E-Mail bis Dienstag, 28. April, 20 Uhr, möglich
Wer daran teilnehmen möchte, wende sich bis Dienstag, 28. April, 20 Uhr, per E-Mail an katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de. Die Zugangsdaten werden dann zugemailt. Alternativ besteht die Möglichkeit, mit einem „Gottesdienst zu Hause“ an der Feier teilzunehmen. Eine entsprechende Vorlage ist ebenfalls über katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de zu erhalten.
Frauen als Diakoninnen weihen
Für Ulrike Knobbe, Leiterin des online-Gottesdienstes, bräuchte es dringend eine Kirche, die für das weibliche Diakonat die Türen öffnet: „Gerade dort, wo wir uns als Kirche kaum noch vermitteln können, erschließt der Diakonat der Frau neue Wege.“ Frauen leisten diakonische Dienste, etwa in Pflege und Hospiz. Frauen sind in der Seelsorge und als Leiterinnen von Wort-Gottes-Feiern tätig. „Geweihte Diakoninnen“, meint Beatrix Ahr, Mitinitiatorin von Maria 2.0 Kassel, „könnten deutlicher als bisher als Vertreterin der Kirche wahrgenommen werden und dadurch auch den Weg zu einem weiblichen Priestertum ebnen."
Tag der Diakonin
Der „Tag der Diakonin“ wurde 1997 vom Netzwerk „Diakonat der Frau“ initiiert. Das Netzwerk und die beiden großen katholischen Frauenverbände kfd und KDFB setzen sich für die Zulassung von Frauen zum Diakonat in der katholischen Kirche ein. Durch eigene Gottesdienste, Veranstaltungen und Gespräche soll das Anliegen bedacht und weitergetragen werden. Im März 2019 trat der Katholikenrat des Bistums Fulda dem Netzwerk „Diakonat der Frau“ bei, um das Anliegen mit zu unterstützen.
Die Schutzheilige
Katharina von Siena (1347 - 1380) war eine mystische und mutige Frau, die immer wieder öffentlich auf kirchliche, gesellschaftliche und politische Missstände hinwies und Kritik am Handeln der Verantwortlichen äußerte. Neben ihren sozialen und caritativen Tätigkeiten beriet sie Bischöfe, Päpste und Politiker und trat als Vermittlerin bei Friedensverhandlungen auf. Ihr großes Ziel war die Erneuerung der Kirche. Im Jahr 1561 sprach Papst Pius II. sie heilig, Papst Paul VI. erhob sie 1970 zur Kirchenlehrerin und Papst Johannes Paul II. ernannte sie 1999 zur Schutzheiligen Europas.
Die Frauen von Maria 2.0 Kassel laden am 2. Februar zum Zukunftsempfang ein: Wie geht es weiter mit dem Streiten für die Kirche?
Auch 2020 wird die Initiative Maria2.0 Kassel intensiv für die Kirche streiten. In „ihrer“ Kirche bestimmen die Frauen selbst ihren Platz und haben Zugang zu allen Diensten und Ämtern. Welche Ideen und Aktionen, aber auch welche Fragen es zum Engagement Maria 2.0 im neuen Jahr gibt, ist Thema auf dem „Zukunftsempfang“, zu dem die Initiative am Sonntag, 2. Februar, um 19 Uhr ins Pfarrheim von „Herz Jesu“, Niederzwehren (Brüder-Grimm-Straße 121, 34134 Kassel) alle Frauen, Unterstützerinnen und Unterstützer einlädt.
Zuvor gibt es um 18 Uhr in der Kirche „Herz Jesu“ eine Frauenliturgie.
Zum Gottesdienst mit Agape bitten die Frau darum, Kerze, Extra-Schuhe und Trinkgefäß mitzubringen. „Die Extra-Frauenschuhe stellen wir für die Frauen auf, die die Kirche schon verlassen haben.“ sagt Mitinitiatorin Beatrix Ahr und betont: „Wir lassen gerade auch während des ‚synodalen Wegs‘, den die katholische Kirche beschreitet, nicht nach in unserem Engagement, um für gleiche Rechte und gleiche Würde von uns Frauen in dieser Kirche zu streiten und echte Mitbestimmung zu fordern.“ Darüber nachzudenken und sich auszutauschen dienen die Feier der Frauenliturgie und der Zukunftsempfang.
Maria 2.0 Kassel – eine Initiative von Frauen
aus dem Dekanat Kassel-Hofgeismar
Das nächste Tuch-in der Kasseler Initiative Maria2.0 mit Gottesdienst und Agape findet am Vorabend des "Internationalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" statt. Es beginnt um 18 Uhr im "Raum der Hoffnung" der Kirchengemeinde Heilig Geist in Vellmar, Brüder-Grimm-Str. 9, 34246 Vellmar.
Sexualisierte und spirituelle Gewalt
Seit den Veröffentlichungen von Doris Reisinger, geb. Wagner, hat das Thema sexualisierte und spirituelle Gewalt gegen Frauen in Kirche und Orden große öffentliche Aufmerksamkeit gefunden. Allerdings steht noch ganz am Anfang der Aufarbeitung und des Umgangs... (siehe: "Nicht mehr ich: Die wahre Geschichte einer jungen Ordensfrau", Knaur 2016; "Spritueller Missbrauch in der katholischen Kirche", Herder Jan. 2019; "Schuld und Verantwortung: Ein Gespräch über Macht und Missbrauch in der Kirche", Doris Reisinger und Kardinal Schönborn, Herder Okt. 2019)
Erste große Tagung zum Thema
Im September fand in Siegburg eine gemeinsame Tagung von Frauenseelsorge und Pastoralkommission der Deutschen Bischofskonferenz, von kfd und KDFB und der Deutschen Ordensoberinnenkonferenz zusammen mit Doris Reisinger und 125 Frauen in Siegburg statt. Dort ging es erstmals in einem großen Forum um "Gewalt an Frauen in Kirche und Orden".
Das Thema "Beseitigung von Gewalt gegen Frauen" greift die Initiative am 24. November auf und setzt den Schwerpunkt auf Gewalt gegen Frauen "in Kirche und Orden". Für Mitinitatorin Beatrix Ahr ist das ohne Frage "ein schweres Thema, das - so hat die Tagung in Siegburg gezeigt - viele Frauen betrifft. Unmittelbar. Persönlich. Deshalb wollen wir bei unserem November-Tuch-in die betroffenen Frauen - und auch uns selber - ins Gebet vor Gott bringen."
Veranstaltungsdaten:
Sonntag, 24.11.2019
18 Uhr
"Raum der Hoffnung"
Heilig Geist Vellmar, Brüder-Grimm-Str. 9, 34246 Vellmar
Nahverkehrs-Anbindung: STR 1, Haltestelle „Stadtmitte, Vellmar“, 200m Fußweg
Maria2.0 Kassel bittet darum, die Werbung für den Gottesdienst mit hier angehängtem Plakat zu unterstützen. Wer etwas für/im/nach dem Gottesdienst beitragen möchte, melde sich per E-Mail an katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de.
Vor und in der Kirche St. Michael in der Ludwig-Mond-Str. 129, Wehlheiden, gibt es am Sonntag, 27. Oktober, ab 18:00 Uhr ein „Tuch-in“ mit Agape. Die Frauen setzen mit weißen Tüchern Zeichen für ihren selbstbestimmten Platz in der katholischen Kirche. Auf diese Tücher werden Frauenschuhe in Laufrichtung hinaus aus der Kirche gestellt - als Sinnbild für die Frauen, die diese Art der von Männern dominierten Kirche verlassen.
Kommt!
Frauen jeder Konfession und Unterstützer*innen, die Lust haben mitzufeiern, sind herzlich eingeladen! Wer kann, bringt ein Extra-Paar Schuhe und ein Trinkgefäß mit.
Beharrlich sein!
Beatrix Ahr von Maria 2.0 Kassel, der Initiative katholischer Frauen aus dem Dekanat Kassel-Hofgeismar: „Nach unserer erfolgreichen Demonstration bei der Herbstvollversammlung der Bischöfe in Fulda und vor Beginn des synodalen Weges, bei dem im Forum „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ über die Erneuerung in Sachen Gleichberechtigung gerungen werden wird, machen wir vor St. Michael unsere Beharrlichkeit deutlich, mit der wir für unsere Forderungen eintreten. Wir fordern eine Kirche ohne Ausgrenzung und Machtmissbrauch!
alle vier Fotos: Gabriele Storch
(Erste Reihe, v.l.n.r.:)
Bischof Franz-Josef Bode (Paderborn), Bischof Dr. Michael Gerber (Fulda),
am Mikrofon Krankenhausdirektorin Marieluise Labrie (Kassel),
Pastoralrefentin und Mentorin Beatrix Ahr (Kassel),
beide Mitinitiatorinnen von Maria2.0 Kassel
In „ihrer“ Kirche sind die Frauen gleichberechtigt, bestimmen selbst ihren Platz und haben Zugang zu allen Diensten und Ämtern.
Denn Kirche lebt von Geschwisterlichkeit, Demokratie und Gewaltenteilung. Jetzt gehen die Frauen der Maria 2.0-Initiativen wieder für ihre Vorstellung von Kirche auf die Straße und machen so richtig Krach! Initiiert von Maria 2.0-Kassel beteiligt sich ein breites Bündnis von Frauengruppen am Protestzug vom Fuldaer Hauptbahnhof Richtung Hoher Dom. Alle Frauen, die die Kirche verändern wollen, sind herzlich eingeladen, zum Abschluss der Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe in Fulda laut mit zu protestieren. Start ist am Donnerstag, 26. September, um 16 Uhr am Hauptbahnhof.
Kämpfen für eine echte Erneuerung unserer Kirche
„Immer wieder hören wir, dass Männer und Frauen vor Gott die gleiche Würde besitzen, aber das bedeutet noch lange nicht, dass wir Frauen auch die gleichen Rechte von der Amtskirche zugesprochen bekommen.“ sagt Gabriele von Karais, Mitinitiatorin von Maria 2.0 Kassel. Für sie ist die Theologie dieser Kirche mental im tiefsten Mittelalter oder noch früher in der Antike steckengeblieben, wo der Mann der Frau übergeordnet war: „Und das wird uns bis heute als Tradition verkauft, weil im Kirchenrecht festgeschrieben. Wir haben so lange der Amtskirche duldsam zugehört, aber seit dem Bekanntwerden dieser unfassbaren Zahl von Missbrauchsfällen weltweit, stehen wir auf und kämpfen für eine echte Erneuerung unserer Kirche, damit sie wieder glaubhaft wird und Heimat werden kann für unsere Kinder und Enkelkinder.“ betont die ehrenamtliche Pfarrgemeinderätin.
Stärke und Mut
Ab Advent diesen Jahres startet der von den Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken beschlossene „synodale Weg“. Dort wird auch offiziell über „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ gesprochen. „Wenn damit eine grundlegende Veränderung der Kirche in Gang gesetzt werden soll, braucht es Stärke und Mut, keine ängstlichen Vermeidungsstrategien für bedeutsame Entscheidungen.“ sagt die Kasseler Mitinitiatorin Marieluise Labrie: „Deshalb setzen wir mit unserer Demonstration zum Abschluss der Herbstvollversammlung für die deutschen Bischöfe ein starkes Zeichen dafür, dass wir uns mit langem Atem für unsere Vorstellung von einer geschwisterlichen Kirche immer wieder zeigen werden.“
Frauen in allen Ämtern und Diensten
Nach der bundesweiten Protestwoche Mitte Mai und den vielen darauf folgenden lokalen Aktionen wie den Tuch-ins in Kassel konfrontieren die Frauen die Bischöfe ein weiteres Mal mit den Maria 2.0-Forderungen gegen jede Form von Ausgrenzung und Machtmissbrauch. „Die katholische Kirche soll einen starken demokratischen Charakter ausbilden, in der die Gleichberechtigung von Frauen und Männern selbstverständlich ist und in der Frauen Zugang zu allen Ämtern und Diensten haben!“ lädt Beatrix Ahr von der Initiative Maria 2.0 Kassel alle ein, sich der Demonstration anzuschießen. An die Bischöfe gewandt sagt Ahr: „Wir erwarten von den deutschen Bischöfen Mut, Ideenreichtum und Entscheidungsfreudigkeit und ganz viel Bewegung auf dem synodalen Weg.“
Lautstark
„Frauen, die an der jetzigen Form der Kirche leiden, sind nicht allein. Wir können uns zusammentun und gemeinsam unseren Forderungen Nachdruck verleihen!“ ist Marieluise Labrie, Krankenhausdirektorin am Kasseler Elisabethkrankenhaus, überzeugt. Deshalb sind alle Teilnehmenden dazu aufgerufen, Kochlöffel, Topfdeckel, Schellenkränze oder Ähnliches mitzubringen; es soll einerseits leicht zu transportieren sein und andererseits richtig Krach machen. Auch um das Tragen weißer T-Shirts wird gebeten, um die Signalwirkung der Demonstration zu verstärken.
Bonifatiusvesper
Nach dem Demonstrationszug vom Hauptbahnhof Richtung Dom werden die Frauen auch an der Bonifatiusvesper teilnehmen. Die Vesper beginnt um 18 Uhr und beschließt die Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe.
Unterstützung und Kooperation
Aufruf und Demonstration unterstützen die Frauen der katholischen Frauengemeinschaften (kfd) im Dekanat Kassel-Hofgeismar, Initiative „Neuanfang in der katholischen Kirche“, Poppenhausen, Maria2.0 Münster, Maria2.0 Nieder-Olm, Maria2.0 Wettenberg-Wißmar, Wir sind Kirche e.V.
Foto: Mareike Hesseler
Kontakt/Infos:
Maria 2.0 Kassel – eine Initiative von Frauen aus dem Dekanat Kassel-Hofgeismar
E-Mail:
katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de
Maria 2.0 Kassel:
Der Start der Protestwoche in den Medien ...
Hier könnt Ihr die Info-Postkarte (Din A6) zur FrauenDemo am 26. September in Fulda herunterladen und sehr gerne auch an Interessierte weiterleiten ...
Maria2.0 Werbekarte zur FrauenDemo am 26. September in Fulda
Um ihrem Protest für einen selbstbestimmten Platz in der Kirche Nachdruck zu geben, finden ab Schulbeginn weitere Aktionen der Initiative Maria 2.0 in und um Kassel statt. Am Sonntag, den 18.08.2019 um 18 Uhr wird das nächste Tuch-in mit Agape sein: eine besondere Gottesdienstform vor der Kirche.
Am Kammerberg
Diesmal findet diese besondere Gottesdienstform vor dem ökumenischen Kirchenzentrum „Heilig Geist“ im Wohngebiet Kammerberg (Berlinerstraße 38-40, 34292 Ahnatal) statt. Ein weißes Tuch führt von der Mitte der Kirche nach draußen auf den Vorplatz. Darauf stehen Frauenschuhe – stellvertretend für die Frauen, die die Kirche schon verlassen haben. Miteinander wird gebetet, gesungen, sich über Schrifttexte ausgetauscht und Agape gefeiert. Alle Frauen und Unterstützer*innen sind herzlich eingeladen.
Verkehrsverbindung
Kammerberg erreicht man (außer mit dem Auto und Fahrgemeinschaften) mit dem RT 4 und Bus 49 oder ab den Haltestellen Heckershausen oder Weimar mit dem Fahrrad (ca. 2,5 km).
Beispiel Hinfahrt: Kassel Hbf (tief) ab 16:58 Uhr, RT 4 (Richtung: Zierenberg) - Ahnatal-Weimar an 17:21 Uhr Weimar Bahnhof, Ahnatal ab 17:23 Uhr, Bus 49 (Richtung: Weimar Bahnhof, Ahnatal) - Kammerberg Mittelstraße, Ahnatal an 17:28 Uhr. Beispiel Rückfahrt: Kammerberg Mittelstraße, Ahnatal ab 19:28 Uhr, Bus 49 (Richtung: Weimar Bahnhof, Ahnatal) - Weimar Bahnhof, Ahnatal an 19:39 Uhr Ahnatal-Weimar ab 19:41 Uhr, RT 4 (Richtung: Holländische Straße, Kassel) - Kassel Hbf (tief) an 20:03 Uhr.
Foto: privat
Am heißesten Juni-Samstag trafen sich viele Frauen und zahlreiche Männer vor der Kirche Sankt Theresia vom Kinde Jesu in Süsterfeld-Helleböhn. Auf den ausgelegten Tüchern standen jede Menge Schuhe, weil viele Frauen barfuß umherliefen. Der Platz lag im Schatten, es wehte ein leichtes Lüftchen. Mit "wir waren ganz beseelt und begeistert" wurde nachher die Stimmung auf den Punkt gebracht. Es waren knapp 60 Leute da. Die Kirchenbesucher/innen kamen auch an. „Sie müssen sich jetzt entscheiden!“, wurden sie von Pfr. Thomas Günst begrüßt. Nicht allen Besucher/innen passte, was draußen passierte – manche äußerten sich dazu auch vernehmlich, vor allem als sie nach der Messfeier von drinnen aus der Kirche kamen.
"Es machte Freude"
Beatrix Ahr, eine der Initiatorinnen von Maria 2.0 Kassel, beschreibt die gute Atmosphäre, die in dem von einer spürbaren Gemeinschaft getragenen Gottesdienst und dem Tuch-in mit Agape zum Ausdruck kam: "Es machte Freude, sich einander vorzustellen, miteinander zu beten, zu singen, zu sprechen, auf der Wiese in zwei großen Kreisen zu tanzen und sich verbunden zu wissen im Glauben." Nachher gab es viele Gespräche und beim Aufräumen packten zahlreiche Teilnehmenden mit an.
Foto: privat
"Es machte Freude, in zwei großen Kreisen zu tanzen und sich verbunden zu wissen im Glauben."
Wie domradio.de berichten unterstützen prominente Männer die Frauenprotestaktion Maria 2.0. Dazu gehören Ex-Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, Bundesdesundheitsminister Jens Spahn und Pater Anselm Grün. Er sagt: "Eine Theologie, die sich darauf beruft, dass Jesus Mann war und daher nur Männer Priester sein können, möchte nur den Status quo hochhalten. Doch diese Theologie ist unhaltbar."
Die Katholische Nachrichten Agentur (KNA) hat den Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber anlässlich seiner ersten 100 Tage interviewt - unter anderem zur Frauenpriesterweihe. Die Forderung danach hält Gerber für "wenig realistisch", aber ihm ist es wichtig, "das Anliegen der Geschlechtergerechtigkeit ernstzunehmen". Hier finden Sie das ganze Interview, das domradio.de veröffentlicht hat.
Foto: Mareike Hesseler
Am Sonntag, 19. Mai, beginnen die katholischen Frauen ihre Abschluss-Protestaktion mit einem Sternmarsch zur Elisabethkirche am Friedrichsplatz.
Startpunkte um 16:30 Uhr sind der Platz vor dem Hauptbahnhof, der Autoparkplatz am Holländischen Platz, vor der Kirche Sankt Bonifatius, die Haltestellen „Unterneustädter Kirchplatz“ und „Am Weinberg“. Wer kann möge ein weißes Tuch, ein Extra-Paar Schuhe,ein Trinkgefäß, ein Sitzkissen mitbringen!
Das "Tuch-in" vor der Elisabethkirche beginnt um 18:00 Uhr. Dort werden die weißen Bodentücher zu einem Tafeltuch, an dem sich Frauen versammeln: diskutieren, beten, singen, tanzen. Die Frauen fordern eine "echte Erneuerung" und Veränderung der klerikalen Kirche, in der ihnen ihr Platz nicht mehr von Männern zugewiesen wird.
In ihrer Sitzung am 16. Mai 2019 beschäftigte sich die Katholische Stadtkonferenz Kassel mit den Anliegen und Aktionen der Initiative Maria 2.0 Kassel. Das Beratungsergebnis:
Die katholische Stadtkonferenz solidarisiert sich grundsätzlich mit den Zielen von Maria 2.0 und unterstützt mit überwältigender Mehrheit die Kasseler Aktion “Katholische Frauen setzen Zeichen für einen selbstbestimmten Platz in der Kirche".
Hintergrund:
Die etwa 50 Mitglieder der Katholischen Stadtkonferenz Kassel sind Vertreterinnen und Vertreter der Pfarrgemeinderäte und der Verwaltungsräte, die Gemeindepfarrer, die Vorsitzenden der katholischen Verbände, Gemeinschaften und Einrichtungen. Sie können einzelne Personen, „die den Auftrag der Konferenz in besonderer Weise mittragen wollen, beratend hinzuberufen.“ Das Gremien tagt mindestens zweimal im Jahr. Die Katholische Stadtkonferenz fördert die Vernetzung und den Gesprächsaustausch der katholischen Pfarreien, Einrichtungen, Verbände und Gemeinschaften. Sie ermöglicht den Katholikinnen und Katholiken in Kassel, sich bei gesellschaftlichen Fragen öffentlich einzumischen und Stellung zu beziehen.
Foto: Mareike Hesseler
Fast 200 Frauen setzten am Sonntagvormittag, 12. Mai, vor Sankt Familia klare Zeichen für die Erneuerung der Katholischen Kirche. "Ich träume von einer geschwisterlichen Kirche" und "Ändert die Strukturen der Kirche - jetzt!" war auf den Plakaten zu lesen. Es war ein starker, stimmungsvoller Auftakt der Frauen-Protestwoche in Kassel und eine besondere Feier auf dem Kirchplatz, die die Frauen der Initiativgruppe vorbereitet hatten. Es wurde gemeinsam gesungen, getanzt, intensiv diskutiert, Erfahrungen und Visionen ausgetauscht, Bibel gelesen und Agape gefeiert.
Erste Demo
"Das ist die erste Demo in meinem Leben“, sagte laut HNA eine 84jährige Teilnehmerin am Tuch-in vor sankt Familia, die die Protestaktion unbedingt unterstützen will.
Ämter für Frauen öffnen
Im Gespräch mit dem hr-Fernsehen (Hessenschau vom 12. Mai, 19:30 Uhr, ab Min. 8:15) betonte Pastoralreferentin Beatrix Ahr, Mitglied in der Initiativgruppe für die Protestaktionen: "Das was in der Gesellschaft längst umgesetzt ist, muss auch in der Kirche umgesetzt werden: dass Frauen selbstbestimmen können, wo ihr Platz ist, dass es Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau gibt, dass die Ämter für Frauen geöffnet werden."
Solidarität
Volle Solidarität mit dem Anliegen der Frauen bekundet Dechant Harald Fischer, der auch Pfarrer von Sankt Familia ist, dem hr gegenüber: "Die Frauen haben die biblischen Aussagen auf ihrer Seite. Es gibt kein theologisches, wirklich überzeugendes Argument, was gegen die Frauenordination spricht."
Gabriele von Karais lädt ein zum Austausch über eine Textpassage aus dem Johannes-Evangelium: Kapitel 10, Verse 27 bis 30.
Foto: Mareike Hesseler
Sankt Familia-Gemeindereferentin Birgit Weber begrüßt die Teilnehmerinnen des Tuch-ins.
Foto: Mareike Hesseler
Eines der Schilder, die den Vorplatz der Kasseler Kirche Sankt Familia an der Kölnischen Str. 51 säumten.
Foto: Mareike Hesseler
Mit weißen Tüchern war der Mittelgang von Sankt Familia
bis auf den Vorplatz hinaus ausgelegt. Auf ihnen standen
Frauenschuhe in Laufrichtung hinaus aus der Kirche
- als Sinnbild für die Frauen, die diese Art der Kirche
verlassen. (Foto: Mareike Hesseler)
„Katholische Frauen setzen Zeichen für einen selbstbestimmten Platz in der Kirche!" Unter diesem Motto beteiligt sich eine Initiative katholischer Frauen aus dem Dekanat Kassel-Hofgeismar an der Aktionswoche im Mai, zu der die bundesweit bekannt gewordene Münsteraner Frauengruppe Maria 2.0 aufgerufen hat. Und sie laden herzlich alle Frauen ein, selbst Teil dieser Initiative zu werden und an folgenden Aktionen teilzunehmen:
Tuch-ins
Am 12. Mai vor der Kirche Sankt Familia (10:30 Uhr) und am 19. Mai vor der Elisabethkirche (18:00 Uhr) werden „Tuch-ins“ – Aktionen mit weißen Tüchern – stattfinden, die die Enttäuschung, die Kritik und die Visionen von katholischen Frauen für ihre Kirche zum Ausdruck bringen. „Tuch-ins“ heißen die Aktionen in Anlehnung an die Protestform „Sit-in“, bei der sich Menschen im öffentlichen Raum hinsetzen, um auf Missstände hinzuweisen. Bei „Tuch-ins“ wird der Platz vor den Kirchen durch weiße Tücher markiert. Darauf stehen Frauenschuhe in Laufrichtung hinaus aus der Kirche – als Sinnbild für die Frauen, die die Kirche verlassen. Vor den Kirchen werden die weißen Bodentücher zu einem Tafeltuch, an dem sich Frauen sichtbar und mutig versammeln: diskutieren, beten, singen, tanzen.
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Sternmarsch
Am 19. Mai startet die Aktion um 16:30 Uhr mit einem Sternmarsch zur Elisabethkirche hin. Startpunkte sind der Platz vor dem Hauptbahnhof, der Autoparkplatz am Holländischen Platz, vor der Kirche Sankt Bonifatius, die Haltestellen „Unterneustädter Kirchplatz“ und „Am Weinberg“.
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Veranstaltungstipp "Kirche, Macht und Sexualität"
Das Institut für katholische Theologie veranstaltet am 15. Mai eine öffentliche Podiumsdiskussion zu "Kirche, Macht und Sexualität", unter anderem mit Prof. Dr. Marianne Heimbach-Steins, Dechant Harald Fischer und Prof. Dr. Ansgar Wucherpfennig.
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Berichterstattung nach der Pressekonferenz am 3. Mai:
-> hr-Hessenschau, 2. Mai, ab Minute 3:44: "Katholische Frauenpower - entschlossen zum Kirchenstreik" ...
-> HNA: "Protestwoche der Katholischen Frauen: Für Gleichberechtigung in der Kirche" ...
-> HNA: "Katholikinnen streiken: Frauen in Kassel fordern Zugang zu allen Kirchenämtern" ...
-> hr4 Podcast: Frauen in der katholischen Kirche wollen streiken ... ...
Berichterstattung nach dem Start der Protestwoche mit dem Tuch-in vor Sankt Familia am 12. Mai :
-> hr-Hessenschau: "Frauen fordern Gleichberechtigung" ... (Minute 8:15)
-> HNA: "Frauen blieben draußen: Aktion gegen Ausgrenzung in der katholischen Kirche ...
-> Kulturzeit 3Sat: "Maria 2.0" - Mehr Frauenrechte in der katholischen Kirche - dafür demonstrierten am Wochenende zehntausende Frauen in Deutschland und Österreich ...
-> Logo - Nachrichten für Kinder: Erklärstück: Streikende Frauen in der katholische Kirche ...
"Stellt Euch vor, dass wir, liebe Schwestern, unsere Stimme laut erheben gegen jede Form von Ausgrenzung und Machtmissbrauch in unserer Kirche. Stellt Euch vor, liebe Schwestern, das wir nicht mehr darüber klagen, dass Männer bestimmen, wo wir unsere Talente in der Kirche einbringen dürfen, sondern dass wir für unsere Berufungen kämpfen!" Gabriele von Karais hat im Sonntagsgottesdienst in Sankt Familia eindrücklich dafür geworben, sich an den Aktionen vom 11. bis 19. Mai zu beteiligen.
SCHON VORBEI:
Sonntag, 19. Mai 2019, 16:30 Uhr:
Sternmarsch
17:30 Uhr:
Ziel: Platz vor der Elisabethkirche, Friedrichsplatz 13
18:00 Uhr:
Tuch-in* und Agape
SCHON VORBEI:
Sonntag, 12. Mai, 10:30 Uhr:
Tuch-in* und Agape
vor der Kirche Sankt Familia,
Kölnische Str. 51
*„Tuch-ins“ heißen die Aktionen in Anlehnung an die Protestform „Sit-in“, bei der sich Menschen im öffentlichen Raum hinsetzen, um auf Missstände hinzuweisen. Bei „Tuch-ins“ wird der Platz durch weiße Tücher markiert.
Kontakt/Infos:
Maria 2.0 Kassel – eine Initiative von Frauen aus dem Dekanat Kassel-Hofgeismar
E-Mail:
katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de
Öffentliche Podiumsdiskussion
"Kirche, Macht und Sexualität"
Die katholische Kirche steckt in der Krise. Spätestens seit 2010 ist das Schweigen gebrochen. Doch die Rufe nach Veränderungen im „System Kirche“ sind heute noch ungleich lauter, die Forderungen mutiger und in der Öffentlichkeit sichtbarer… Was aber folgt daraus?
Wie tief reichen die Leiden und wie tief die Strukturen?
Wie lang ist der Atem füreinander?
Und was bedeuten diese öffentlichen Debatten für die Identität angehender Religionslehrer*innen?
Wie kann und will ich mich positionieren als glaubwürdige*r Christ*in?
Darüber möchten wir miteinander sprechen!
Die Teilnehmer*innen an der Podiumsdiskussion:
Moderiert wird die Podiumsdiskussion von Prof.in Dr.in Ilse Müllner, Institut für katholische Theologie der Universität Kassel.
Musik: Kerstin Röhn, Saxophon
Termin:
Mittwoch, 15. Mai 2019, 18 Uhr
Ort:
Universität Kassel
Norial-Platiel-Str. 8
Raum 0422
Eintritt:
frei
Hier können Sie die Werbekarte zu den Aktionen am 12. und 19. Mai und zum Veranstaltungstipp für den 15. Mai herunterladen: Wir freuen uns sehr, wenn Sie die Veranstaltungen weiterempfehlen und die Informationen dazu weiterleiten. Besten Dank!
Die Internetpräsenz www.mariazweipunktnull.de informiert über den Start von Maria 2.0 in Münster.
Dort findet sich der offene Brief an den Papst, der frau/man mit unterzeichnen kann, und ein anregendes Schreiben an die "lieben Pfarrer".
Die Internetpräsenz zeigt zudem die bundesweiten Aktionen, die in der 'Streik'-Woche vom 11. bis 18. Mai stattfinden.
Auch katholisch.de berichtet über Maria 2.0: "Gegen Missbrauch und die Ausgrenzung von Frauen in der Kirche wendet sich eine ungewöhnliche Aktion von Katholikinnen in Münster: Sie rufen Frauen in ganz Deutschland dazu auf, eine Woche lang in Kirchenstreik zu treten und ihre Dienste ruhen zu lassen."
In einer Reportage von "Kirche+Leben Netz - das katholische online-Magazin" äußerte sich die Benediktinerin Schwester Ulrike kritisch über die Zulassungskriterien zu den Weiheämtern:
„Sind uns diese Voraussetzungen zur Feier der Eucharistie nicht wichtiger geworden als die Eucharistiefeier selbst?“ Hinter dem Protest der Frauen stecke ein „Schmerz der Ohnmacht“, sagte Schwester Ulrike weiter. Frauen wollten sich einbringen, es werde ihnen aber verwehrt.
Die Schwestern auf Burg Dinklage nehmen die Anliegen von „Maria 2.0“ in ihr Vespergebet am Donnerstagabend auf. "Wie Schwester Ulrike berichtet, wollen sie sich damit eingliedern in die internationale Gebetsaktion 'Gebet am Donnerstag'. Dieses Gebet für die Gleichstellung der Frauen in der Kirche hat Schwester Irene Gassmann, Priorin des Benediktinerinnen-Klosters Fahr im Bistum Zürich im Februar ins Leben gerufen.
Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK), sagt im Interview mit tagesschau.de am 10. Mai 2019:
Claudia Lücking-Michel, ebenfalls Vizepräsidentin, bringt die Position des ZdK auf der Frühjahrs-Vollversammlung am 10. Mai auf diesen Punkt:
Das Domradio Köln zog ein erstes Fazit zum Start der bundesweiten Protestwoche Maria 2.0:
Der Frust ist groß.
An hunderten Orten in ganz Deuutschland.