Das Caritas Baby Hospital befindet sich am Rande von Bethlehem in der Nähe der Hirtenfelder und ist das einzige Kinderspital im palästinensischen Gebiet mit einer Frühgeburtenstation, Neugeborenen- und Kleinkinderabteilung sowie einer Physiotherapie.
Der spitaleigene Sozialdienst betreut Familien über den Aufenthalt der Kinder im Hospital hinaus. Gemeinsam wird nach den Ursachen der Krankheit gesucht, um eine erneute Erkrankung der Kinder zu verhindern. Häufig sind die katastrophalen Wohnverhältnisse, die Mangelernährung sowie die schlechten Wasserbedingungen Gründe für die Erkrankung der Kinder. Das Wasser kommt alle zwei bis drei Wochen einmal. Dann wird es auf dem Dach in Blechkanistern gesammelt, denn die Palästinenser dürfen keine eigenen Grundwasserbrunnen bohren. Ein Palästinenser bekommt ein Sechstel von dem, was ein israelischer Siedler erhält. Kein Trinkwasser, kein Spülwasser, kein Toilettenwasser. Die Situation bei großen Familien ist unerträglich.
Dem Krankenhaus angegliedert ist eine Schule für Krankenpflege. Einerseits um gut ausgebildeten eigenen Schwesternnachwuchs zu erhalten, andererseits um den künftigen Müttern eine pflegerische Grundausbildung zu ermöglichen, die sie dann selbst zu Hause einsetzen können.
Angefangen hat alles im Jahre 1952 als Pater Ernst Schnydrig Weihnachten in Bethlehem am Geburtsort Jesu verbrachte.
Während die Kirchenglocken in und um Bethlehem die Christen zum Weihnachtsgottesdienst einluden, musste der sensible Bergbauernsohn aus dem Kanton Wallis mit eigenen Augen zusehen, wie ein Vater sein verhungertes und erfrorenes Kind vor dem Flüchtlingszelt im Morast begrub. Ein Kind musste verhungern in unmittelbarer Umgebung des Ursprungsortes christlicher Nächstenliebe. Diese Erkenntnis hat Pater Schnydrig aufgerüttelt. Er mietete sofort zwei Zimmer in einem Haus in Bethlehem, stellte 14 Bettchen hinein und nannte diese zwei Zimmer hoffnungsvoll Caritas Baby Hospital.
Aus diesen ersten Anfängen ist heute eine Klinik geworden, in der jährlich mehrere tausend Kinder stationär behandelt werden. Es steht ferner an sechs Tagen in der Woche auch für ambulante Behandlungen von Kindern und anderen Patienten offen.
Von diesem Spital geht auch eine rege Tätigkeit in die Dörfer der Region aus. Sie hat den Charakter einer Entwicklungshilfe. Die in den Dörfern eingerichteten Außenstationen werden medizinisch betreut und regelmäßig versorgt. Der weiße Ambulanzwagen ist für die Menschen in den Dörfern schon von weitem erkennbar.
Die menschliche Not, der sich das CBH tagtäglich gegenüber sieht, ist immer konkret: Frühgeborene Babys, die von weit her gebracht werden, unterkühlt sind, an der Grenze zwischen Leben und Tod – Kleinkinder, die an den Folgen von Unterernährung oder falscher Ernährung leiden – Kinder mit schweren Entzündungen und Missbildungen.
Konkret ist auch die Not jener Familien und älteren Menschen, die den Gang zum Sozialdienst des CBH gehen. Arbeitslosigkeit – inzwischen über 70 % - aufgrund der schlimmen politischen Verhältnisse zehren an ihren Nerven. Die Kinder leiden besonders darunter, haben seelische Störungen, sind traumatisiert. Die soziale Not nimmt den Menschen das Selbstbewusstsein. Auch für diese Menschen ist das Hospital da.
Hilfe wird allen Bedürftigen angeboten – ohne Ansehen der Nationalität, der Religion oder der Herkunft. Für die notwendigen Behandlungen kann in den meisten Fällen – wenn überhaupt – nur ein ganz geringer Betrag von den Eltern gezahlt werden. Es gibt dort auch keine Krankenversicherung.
Gerade aber die Anwesenheit des Hospitals im Hl. Land ist von besonderer Bedeutung, auch für die armen christlichen Palästinenser, denen dort geholfen wird. Nur so ist es ihnen möglich, in ihrer angestammten Heimat bleiben zu können.
Anlässlich einer Pilgerreise in das Hl. Land mit Pfarrer Harald Fischer im Jahre 1995 wurde auch das CBH in Bethlehem besucht. Die dort erhaltenen Eindrücke veranlassten uns, spontan einen Freundeskreis zu gründen, um dieses Krankenhaus kontinuierlich zu unterstützen, da es ausschließlich von Spenden hauptsächlich aus Deutschland und der Schweiz getragen wird.
Bei weiteren Besuchen konnten wir uns persönlich noch einmal von der segensreichen Arbeit dort überzeugen.
Die Spenden wurden bisher immer durch Pfarrer Harald Fischer dem Hospital persönlich ausgehändigt, und zwar in voller Höhe, ohne jeglichen Abzug. Aufgrund der politischen Eskalationen haben wir auch schon höhere Beträge überwiesen, damit unsere Hilfe schneller ankommt.
Wir danken allen Spendern für ihre Gaben. Auch verschiedene Anlässe, wie runde Geburtstage, Hochzeiten etc. sowie die Einnahmen des Flohmarktes bzw. des Adventsbasars von St. Familia tragen dazu bei, die Not etwas zu lindern.
Durch unsere Zeichen der Solidarität fühlen sich die Menschen dort nicht vergessen und können so ihre schlimmen Erlebnisse etwas besser ertragen bzw. verarbeiten.
Bethlehem heißt übersetzt HAUS DES BROTES, erlebt aber brotlose Zeiten!
Mit einem Gebet eines Kindes im Hl. Land schließen wir, und wir bitten Sie auch um Ihr Gebet für den Frieden in Palästina und Israel sowie in der ganzen Welt.
Ich will mir Frieden wünschen
Was soll ich mir wünschen, lieber Gott?
Nur eines wünsche ich mir,
doch nicht für mich allein,
für viele Mütter, Kinder und Väter,
nicht nur diesem Land,
auch in fremden und feindlichen Ländern:
Ich will mir Frieden wünschen.
Ja, um Frieden bitte ich,
und einem kleinen Mädchen schlägst
Du sicher keine Bitte ab.
Du hast das Land des Friedens erschaffen,
in dem die Stadt des Friedens steht,
in dem das Haus des Friedens war,
aber niemals, niemals Frieden ist.
Was soll ich mir wünschen, lieber Gott?