2022

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Maria 2.0 Kassel
2019 bis 2021 ...

Das nächste Donnerstagsgebet findet am 2. Februar 2023 in Sankt Familia statt.

Das „Gebet am Donnerstag“ für Reformen in der katholischen Kirche wurde im Benediktinerinnen-Kloster Fahr in der Schweiz ins Leben gerufen. Dieses gemeinsame Gebet möchte „Schritt für Schritt“ den notwendigen Wandel der Kirche begleiten – so wie die Montagsgebete Ende der 1980er Jahre in Leipzig gesellschaftlichen Wandel begleitet haben.

Wachsendes „Gebetsnetz“
Seither wächst das Gebetsnetz – nicht mehr nur in der Schweiz. Es schenkt denen, die daran teilnehmen Mut und Zuversicht, den Weg einer Erneuerung der Kirche mitzugehen und mitzugestalten.

Machtmissbrauch und Unrecht in der Kirche vor Gott
Im Gebet wird das Thema Machtmissbrauch und Unrecht in der Kirche vor Gott gebracht; ebenso die Vision einer Kirche mit gleichberechtigtem Wirken von Männern und Frauen in allen Diensten und Ämtern sowie der Wunsch nach mehr Offenheit und Unterstützung für Menschen in ihrer Suche nach Lebenssinn – ohne Wertung oder Verurteilung.

Am 2. Februar in der Kirche Sankt Familia
Ulrike Knobbe und Jutta Mersch-Müller von der Initiative Maria 2.0 Kassel gestalten seit bald drei Jahren ein Mal monatlich in der Kirche Sankt Familia, Kölnische Straße 53, das Donnerstagsgebet als kurze liturgische Feier – selbstverständlich unter Einhaltung der aktuellen Corona-Regeln.

Auch zu Hause mitbeten
Wer nicht zur Kirche kommen kann, ist herzlich eingeladen, das Donnerstagsgebet zu Hause mitzufeiern.

Über Ablauf und Gebetstexte informiert der hier im Anschluss angebotene pdf-Download "Zum Ausdrucken ..."

Die Maria 2.0-Kassel-Termine 2023 für das Donnerstagsgebet:

12. Januar
02. Februar
02. März
13. April
11. Mai
01. Juni
06. Juli 2023

Beginn ist jeweils 19.00 Uhr, bitte zehn Minuten früher dasein, danke!

Hier der aktuelle Gebetszettel zum Download:

Zum Ausdrucken: Donnerstagsgebet 2. Februar 2023 - Initiative Maria 2.0 Kassel

„Verbrannte Erde“ ist das Motto, mit dem Frauen und Männer der Maria 2.0-Initiativen aus ganz Deutschland dem Abschlusstag der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischöfe ihren Stempel aufdrücken werden. Nach 2019, 2020 und 2021 demonstriert Maria 2.0 zum vierten Mal in Fulda für Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Glaubwürdigkeit in der katholischen Kirche. Los geht es um 16 Uhr am Bahnhof. Von dort bewegt sich der Mahngang mit Stationen durch die Stadt bis zum Eduard-Schick-Platz am Dom und dem abschließenden „Tröster“-Mahl.

Mit den Verbrechen des sexuellen und geistlichen Missbrauchs, der lebensfremden und diskriminierenden Sexualmoral, der fehlenden Gleichberechtigung, mit dem Klerikalismus und dem Machtmissbrauch in der katholischen Kirche ist übergroßes Leid verbunden.

Trauriger Höhepunkt
Die Verletzung queerer Menschen und von Opfern sexualisierter Gewalt fand einen traurigen Höhepunkt in der desaströsen Abstimmung zum Grundlagentext des Synodalen Weges "Leben in gelingenden Beziehungen – Grundlinien einer erneuerten Sexualethik", bei der unter den Bischöfen keine Zweidrittelmehrheit erreicht werden konnte. Die Hinhaltetaktik und die Verweigerungshaltung etlicher sogenannter „Oberhirten“ und der Deutschen Bischofskonferenz als ganzer, die nicht geklärt hatte, wie viele ihrer Mitglieder den so wichtigen Grundlagentext ablehnen würden, hat unwiederbringlich Vertrauen verspielt und weiter zerstört. Wir verweisen in dem Zusammenhang auf die Pressemeldung von Maria 2.0 Deutschland vom 12.09.2022 unter der Überschrift „Das Schweigen der Bischöfe“.

Schrei nach radikaler und grundlegender Erneuerung
Dazu nimmt die Zahl der Katholikinnen und Katholiken, die aus der Kirche austreten, ununterbrochen zu. Die Verantwortung der Bischöfe – als Einzelne in ihren Bistümern und gemeinsam in der Deutschen Bischofskonferenz – wiegt schwer. Ob sich die Bischöfe dessen bewusst sind? Nehmen sie in Kauf, als Hirten ohne Herde verbrannte Erde zu hinterlassen?

In dunkler, schwarzer Kleidung
Es „schreit“ für Maria 2.0 geradezu nach der radikalen und grundlegenden Erneuerung der katholischen Kirche. Frauen und Männer sind eingeladen, in dunkler oder schwarzer Kleidung zu kommen und Blumen und Grablichter, Traueranzeigen und Danksagungen mitzubringen.

Maria 2.0-Gruppen aus ganz Deutschland
Gemeinsam vorbereitet haben verschiedene Maria 2.0 Gruppen aus dem ganzen Bundesgebiet sowie Aktion Lila Stola, KAB Würzburg, KDFB Würzburg und der kfd-Diözesanverband Fulda. Bei der Demonstration wird Maria 2.0 zudem unterstützt von Pax Christi Kassel-Fulda, Wir sind Kirche e.V.

Veranstaltungsdaten:

Flyer zum Mahngang von Maria 2.0, Fulda, 29.9.2022, Herbstvollversammlung der deutschen Bischöfe

Das Schweigen der Bischoefe

Maria 2.0 nimmt Stellung zur Synodalversammlung vom 8. bis 10. September

Mit fassungslosem Entsetzen hat Maria 2.0 die Machtdemonstration der Bischöfe am Donnerstag zur Kenntnis genommen. In einer nicht namentlichen Abstimmung war eine kleine Gruppe Bischöfe in der Lage, die Unterstützung der Mehrheit aller Synodalen von 83 % (und 61 % der Bischöfe) zum Grundtext „Leben in gelingenden Beziehungen“ zunichtezumachen. Damit befinden 21 zölibatär le- bende Männer, die sich neuen Erkenntnissen aus Exegese und Humanwissenschaften zu verweigern scheinen, über „Richtig“ oder „Falsch“ jeglicher Ausprägung von Sexualität und Partnerschaft. Das empfinden wir als klerikalen Machtmissbrauch. Bei der geheimen Abstimmung über den ersten Grundtext kommt die Haltung dieser Gruppe zu den so notwendigen Reformen der Sexualethik in der katholischen Kirche klar zum Ausdruck, zumal viele, die mit „Nein“ gestimmt haben, sich weder vor noch nach der Abstimmung deutlich zu ihrer Meinung positioniert haben.

Vor diesem Hintergrund hat auch das positive Abstimmungsergebnis der Gruppe der Bischöfe über den Grundlagentext „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ einen Beigeschmack. Die ernsthaften Bemühungen Bischof Bätzings, den Gesprächsprozess durch eine vorab orchestrierte Abstimmung innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz nicht abreißen zu lassen, schaffen das Desaster und den Vertrauensverlust vom Donnerstagabend auch nicht mehr aus der Welt und wirken auf uns wie bloße Schadensbegrenzung. Wir möchten die synodalen Laien ermutigen und bestärken, weiterhin für notwendige Reformen einzustehen und wichtige Ziele des synodalen Weges nicht um des Zusammenbleibens willen aufzugeben.

Unklar ist für uns, wie trotz positiver Abstimmung die Handlungstexte des Forums IV „Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität“ bzw. „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ auf der Basis des abgelehnten Grundtextes zur Umsetzung kommen können. Wir fordern die Bischöfe, die mit „Ja“ gestimmt haben, auf, die Grundsätze der Handlungstexte umgehend und mit großer Intensität umzusetzen, auch wenn dadurch in den Bistümern ein Flickenteppich entsteht.

Um verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen, können wir uns zukünftig eine konstruktive Zusammenarbeit nur vorstellen, wenn die Bischöfe auf ihre Sperrminorität verzichten und so den Weg frei machen zu einem wirklich synodalen und vor allem angstfreien Umgang miteinander. Schwester Katharina Kluitmann hat das sehr treffend ausgedrückt: „Warum sollen wir bei den Bischöfen bleiben, wenn die Bischöfe nicht bei uns bleiben?“

Maria 2.0 wird sich weiterhin für Reformen einsetzen und diese – wo immer es möglich ist - mit umsetzen. Synodalität und Erneuerung der katholischen Kirche in Deutschland ist durch Texte allein nicht zu erreichen. Auch dieses wurde mehrfach in Frankfurt unterstrichen.

Wir hoffen, dass, trotz des Desasters am vergangenen Donnerstag, sich weiterhin Menschen für eine katholische Kirche einsetzen, die für die Gegenwart Relevanz hat und somit auch in Zukunft bestehen kann.

Maria 2.0 Deutschland
i.A. Mechthild Exner-He

 

DOWNLOAD: Stellungnahme Maria 2.0 Deutschland zur Synodalversammlung 8.-10. September 2022

Maria 2.0 Kassel: das Veranstaltungsprogramm im zweiten Halbjahr 2022

Die Frauenliturgien, die Donnerstagsgebete und die Aktionen am Abschlusstag der Herbstvollversammlung der Deutschen Bischöfe in Fulda machen das Programm im zweiten Halbjahr 2022 aus. Maria 2.0 Kassel lässt nicht nach in ihrem Engagement für gleiche Würde und gleiche Rechte in unserer Kirche.

  • Hier das Programm zum Download und Selbst-ausdrucken:

Progamm 2. Halbjahr 2022, Maria 2.0 Kassel

Offener Brief an Bischof Dr. Michael Gerber, 28. Januar 2022

Entsetzt, fassungslos und wütend

Die Initiative Maria 2.0 Kassel schreibt heute - 28. Januar 2022 - einen offenen Brief an Dr. Michael Gerber, Bischof des Bistums Fulda. Anlass sind die Ergebnisse der neuen Missbrauchsstudie im Erzbistum München-Freising und die darauf erfolgten Reaktionen der dort benannten Kleriker: "Die Kirchenleitungen verspielen den letzten Rest Glaubwürdigkeit unserer römisch-katholischen Kirche."

Die Frauen von Maria 2.0 Kassel fordern deshalb einmal mehr einen systematischen Wechsel zur Perspektive der Opfer, eine externe Aufarbeitung des Missbrauchs, echte Gewaltenteilung und eine klare und deutliche Haltung der Bischöfe zu den mehr als notwendigen Reformen.

Mehr als 100 Personen haben diesen offenen Brief mit unterzeichnet – schon jetzt mehr als zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des offenen Briefes. Wer Interesse hat, mit ihrem/seinem Namen den Forderungen Nachdruck zu verleihen, ist herzlich dazu eingeladen. Hier der Brief im Wortlaut und die Informationen, sich daran zu beteiligen.

Offener Brief an Bischof Dr. Michael Gerber

Sehr geehrter Bischof Dr. Gerber,

mit Entsetzen, Fassungslosigkeit und Wut haben wir – Frauen und Männer von Maria 2.0 Kassel und Unterstützer*innen – auf die Ergebnisse der neuen Missbrauchsstudie des Erzbistums München-Freising reagiert.

Entsetzt, fassungslos und wütend über das Ausmaß der an Minderjährigen und Erwachsenen begangenen sexuellen Verbrechen und darüber, in welcher Weise Joseph Ratzinger auch heute trotz erdrückender Beweislage diese Verbrechen verharmlost.

Entsetzt, fassungslos und wütend, dass bei vielen Amtsträgern innerhalb der römisch-katholischen Kirche immer noch der Schutz der Institution vor dem Leid der Betroffenen steht.

Entsetzt, fassungslos und wütend, dass seitens der Amtsträger keine Verantwortung übernommen wird und persönliche Konsequenzen gezogen werden.

Entsetzt, fassungslos und wütend, dass die Aufklärung und Aufarbeitung des sexuellen und geistlichen Missbrauchs weiterhin verschleppt wird oder nur unzureichend geschieht und mutmaßliche Täter dem staatlichen Strafverfolgungsprozess oftmals nicht zugeführt worden sind.

Die Kirchenleitungen verspielen den letzten Rest Glaubwürdigkeit unserer römisch-katholischen Kirche.
Wir von Maria 2.0 Kassel fordern

  • einen systematischen Wechsel zur Perspektive der Opfer.
  • eine umfassende Aufklärung und externe Aufarbeitung des Missbrauchs durch staatliche Stellen oder externe Gutachter. Die Kirche selbst als befangene Organisation ist dazu nicht in der Lage.
  • echte Gewaltenteilung, welche die Ausübung von Macht auf unterschiedliche, strukturell voneinander getrennte Rollen verteilt und kontrolliert. Denn Bischöfe regieren in der Institution Kirche zugleich als Legislative, Exekutive und Judikative in einer Person. Diese absolutistische Gewaltanhäufung ist einer der Hauptgründe dafür, dass Vertuschung in diesem Ausmaß möglich war und ist.
  • eine klare und deutliche Haltung der Bischöfe – auch und vor allem Rom gegenüber - zu den mehr als notwendigen Reformen, deren Umsetzung keinen Aufschub mehr duldet.

Mit freundlichen Grüßen

Maria 2.0 Kassel und Unterstützer*innen:

Beatrix Ahr, Stefan Ahr, Cornelia Bauer, Christoph Baumanns, Martina Becker, Felix Beutelmann, Angelika Beyer, Ewald Biedenbach, Renate Bolde, Sandra Bonenkamp, Christiane Brach, Brigitte Briel, Gerhard Briel, Ingrid Daus, Christine Diehl, Wilma Eckhardt, Irene Elbers, Anke Engelhardt, Kerstin Erler, Harald Fischer, Simone Gemeinhardt, Martin Gies, Regina Gries, Dorothea Günther, Maria Hagstedt, Nicoline Hake Warnek, Irene Heigel, Marlies Herden, Heinz Herstell, Marion Herstell, Eva-Maria Heupts, Elmar Hewer, Martina Himmelmann, Christel Högemann-Lohse, Marion Hohmann, Marion Holl, Gabriele von Karais, Maria Kasperczyk, Ulrike Knobbe, Petra Korff, Uta Kraft, Sonja Kube, Cornelia Kuntscher, Hans Kuntscher, Mirja Kutzer, Ilona Langenfeld, Maria Lennartz, Hilde Linge, Susanne Ludewig, Theresa Magenheim, Angela Makowski, Lucia Martin, Claudia Mende, Jutta Mersch-Müller, Barbara Meyer, Anna Müller, Eva Müller-Schade, Ilse Müllner, Marianne Nawroth, Helga Neumann, Minh Dang Nguyen, Maria Luise Niemetz, Ursula Oldeweme, Regina Oertel, Sabine Ortelt, Barbara Pieroth, Birgit Pieroth, Annemarie Pietsch-Mainz, Stefanie Pörtner, Annegret Reese-Schnitker, Susanne Franke-Reidick, Beate Rhiel, Irene Riedl, Ulrike Ripp, Jutta Rüdlin, Birgit Sattler, Bernd Schaller, Christiane Scheffler, Delia Scherm, Lucia Schreiber, Ursula Schlichtmann, Jutta Schlier, Lilli Schürmann, Birgitta Schwansee, Brigitte Seling, Berthold Semmler, Claudia Semmler, Mechthild Singer, Thomas Smettan, Sonja Strotmann, Michaela Tünnemann, Barbara Vogler, Birgit Weber, Ellen Weber-Wüstefeld, Maria Weigel-Schaller, Evelyn Weisbecker, Kerstin R. Wörmann

Im Wortlaut / mit allen Namen (Stand 28.01.2022) > offener Brief an Bischof Dr. Michael Gerber

Je mehr, desto nachdrücklicher

Wer mit unterzeichnen möchte, sendet eine E-Mail an katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de mit Angabe des Namens und der Adresse. Veröffentlich wird nur der Name.

Herzlichen Dank!

Ohne Namen der Mitunterzeichnenden > Offener Brief an Bischof Dr. Michael Gerber

Mit Unterschriftentabelle

Wer Unterschriften sammeln möchte, kann das mit der pdf-Datei hier tun.

Möglichkeit 1: ausgefüllte Unterschriftenlisten einscannen und an katholische-frauen-setzen-zeichen@email.de mailen.

Möglichkeit 2: ausgefüllte Unterschriftenlisten per Post an Beatrix Ahr, Mönchebergstr. 29, 34125 Kassel schicken.

Herzlichen Dank!

Mit Unterschriftentabelle > offener Brief an Bischof Dr. Michael Gerber

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