Starke Anziehungskraft
Stephan Balkenhols Skulpturen stehen an vielen Orten in der ganzen Welt. Sie stehen dort, als hätten sie eine lange Reise hinter sich und endlich einen Ort gefunden, an dem sie verharren können. Von diesen Skulpturen geht eine starke Anziehungskraft aus. Sie sind einfach, genau, sie laden ein, sie zu betrachten, Doch je aufmerksamer man dies tut, desto geheimnisvoller werden sie, entwickeln eine wohltuende Anonymität, nicht einfach kompatibel mit dem Raum, in dem sie sich befinden, und schon gar nicht vereinbar mit den heute allgegenwärtigen Selbstdarstellungen.

„Worum es immer geht“
Das Bistum Fulda und die Katholische Kirche Kassel konnten Stephan Balkenhol dafür gewinnen, mit seinen Skulpturen die Kasseler Kirche Sankt Elisabeth zu gestalten. Balkenhol hat bereits einige Arbeiten für Kirchenräume ausgeführt. Sie stehen bislang aber eher am Rand seines Werkes. Erstmals ‚bespielt’ der 1957 in Fritzlar geborene Bildhauer in Sankt Elisabeth den gesamten Kirchenraum.

Was Kunst sein und bewirken kann
Zum dritten Mal nehmen das Bistum Fulda und die Katholische Kirche Kassel die documenta-Zeit als Gelegenheit wahr, einen eigenen Raum für Gegenwartskunst zu öffnen. Damit beteiligen sie sich am lokalen wie globalen Ideenaustausch und dem gerade während der documenta inspirierenden öffentlichen Dialog darüber, was Kunst sein und bewirken kann.

Spiritueller Raum
Die Kirche Sankt Elisabeth liegt direkt am Rand des Ausstellungsgeländes. Dechant Harald Fischer: "Wir möchten die Kirche als spirituellen Raum öffnen, um Menschen die Möglichkeit zum Verweilen und zum Ausruhen zu geben." Dabei soll die Kirche den Ansprüchen und Erwartungen der Kunstinteressierten entsprechen.