Für Pastoralreferent Stefan Ahr gehören Leiblichkeit und Leidenschaft zu den Grundkonstanten der menschlichen Existenz, die in der kirchlichen Tradition nicht nur positiv geschätzt wurden:
"Galten Leidenschaften doch als Quell der Sünde und Leiblichkeit gegenüber dem Geistigen oder Geistlichen als minderwertig oder untergeordnet. Die Fastenprediger*innen werden in dieser Fastenzeit herausgefordert Leiblichkeit und Leidenschaft zusammenzubringen mit
(Un-)Versehrtheit (Professorin Mirja Kutzer),
Lust (Professor P. Ansgar Wucherpfennig SJ),
Vergänglichkeit (P. Anselm Grün OSB) und
Ewigkeit (Dr. Margot Käßmann).
Ich finde die Themensetzungen besonders spannend, weil alle Zuhörer*innen in ihrer Leiblichkeit und Leidenschaft selbst Expert*innen und existentiell Betroffene sind und eigene Erfahrungen und Haltungen einbringen.
Gespannt bin ich gerade auch im Zusammenhang der Fastenpredigten auf die unterschiedlichen Reaktionen von Prediger*innen und Zuhörer*innen auf das Kunstwerk von Rana Matloub, die dem Wort Leidenschaft im Altarraum der Kirche in einer roten Leuchtschrift eindrucksvoll Leiblichkeit gibt".
Kirche Sankt Familia, Kölnische Str. 53, Kassel, jeweils 17:00 Uhr.
Anmeldung erforderlich (Links siehe unten).
Die Fastenpredigten wurden vom Offenen Kanal aufgezeichnet und stehen auch online zur Verfügung:
Foto: www.margotkaessmann.de
Dr. Margot Käßmann, Hannover, predigt zu:
Leiblichkeit – Leidenschaft – EWIGKEIT
Menschen haben Jesus mit Leidenschaft begleitet auf seinem Passionsweg: Weinende Frauen, Petrus, Maria von Magdala. Sie haben körperlich Schmerz erlebt angesichts Seines Leids und ihrer Ohnmacht. Aber sie haben die Erfahrung gemacht, dass der Tod nicht das letzte Wort hatte!
Margot Käßmann
Margot Käßmann (Jg. 1958) studierte Theologie in Tübingen, Edinburgh, Göttingen und Marburg. 1985 wurde sie ordiniert und schloss 1989 ihre Promotion an der Ruhr-Universität Bochum ab.
Nach ihrer Tätigkeit als Pfarrerin und später Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages war die vierfache Mutter von 1999 bis 2010 Landesbischöfin der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers. 2002 erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Universität Hannover. 2009/2010 war sie Vorsitzende des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Ab August bis Dezember 2010 nahm sie eine Gastprofessur an der Emory-Universität in Atlanta (USA) wahr. In der Zeit von Januar 2011 bis März 2012 unterrichtete und forschte sie als Gastprofessorin für Ökumene und Sozialethik an der Ruhr-Universität Bochum (Max Imdahl-Gastprofessur). Von April 2012 bis Juni 2018 war sie als Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 tätig.
Seit Juli 2018 ist Margot Käßmann im Ruhestand und widmet sich vor allem dem Schreiben von Büchern. Daneben engagiert sie sich in ausgewählten Projekten wie etwa dem internationalen Kinderhilfswerk terre des hommes.
Aktuelle Publikationen (Auswahl)
:: Mit mutigem Schritt zurück zum Glück. Weil uns das Leben immer wieder überrascht. Zusammen mit Andreas Helm. bene! Verlag 2021
:: Nur Mut! Die Kraft der Besonnenheit in Zeiten der Krise. bene! Verlag 2020
:: Stärkende Stille. Verlag Herder 2020
Foto: Marco Heinen
Pater Anselm Grün OSB, Münsterschwarzach, predigt zu:
Leiblichkeit – Leidenschaft – VERGÄNGLICHKEIT
Die frühen Mönche haben in den Leidenschaften eine Quelle von Energie gesehen. Auf dem geistlichen Weg geht es nicht darum, die Leidenschaften zu unterdrücken, sondern sich mit ihnen vertraut zu machen, damit die Kraft, die in ihnen steckt, auch unser geistliches Leben befruchtet. Ein spiritueller Mensch ohne Leidenschaft ist langweilig und kraftlos. So geht es im geistlichen Leben um den richtigen Umgang mit den Leidenschaften, damit wir letztlich in uns eine Leidenschaft für Gott und für die Menschen spüren.
Pater Anselm Grün
ist einer der meistgelesenen deutschen Autoren spiritueller Bücher (aktuell: 300 lieferbare Bücher in einer Gesamtauflage von über 14 Millionen, übersetzt in 30 Sprachen). Von 1977 bis 2013 war er, nach dem Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft, der wirtschaftliche Leiter (Cellerar) der Abtei Münsterschwarzach und damit für rund 300 Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich. In zahlreichen Kursen und Vorträgen versucht der spirituelle Berater und geistliche Begleiter, auf die Nöte und Fragen der Menschen einzugehen.
Aktuelle Publikationen (Auswahl)
:: Im Wandel wachsen. Wie wir freier, authentischer, gelassener und hoffnungsvoller werden können. Von Anselm Grün OSB (Autor), Rudolf Walter (Herausgeber). Herder 2022
:: mit Ahmad Milad Karimi: Im Herzen der Spiritualität. Wie sich Muslime und Christen begegnen können, Herder 2019
:: Staunen – Die Wunder im Alltag entdecken, Herder 2018
:: "Zur inneren Balance finden: Was das Leben leichter macht". Herder Verlag 2017
:: "Bis wir uns im Himmel wiedersehen". Herder Verlag 2016
Foto: Marco Heinen
Prof. Dr. P. Ansgar Wucherpfennig sj, Frankfurt, predigt zu:
Leiblichkeit – Leidenschaft – LUST
Bei den Themen „Macht“ und „Lust“ hat sich die katholische Kirche in einer tiefen Sackgasse verfahren. Um beides geht es oft auch beim Essen und Trinken. Mit der Eucharistie, mit dem gemeinsame Mahlfeiern in der Bibel, kann Gott Menschen Lust machen, Macht und Verzehren in einer verantworteten Kultur der Beziehung zu leben.
Ansgar Wucherpfennig
Jesuit, 1965 geboren in Hannover. Studium und Ausbildung in Frankfurt, Tübingen, Münster, Rom, Jerusalem. Professor für Exegese des Neuen Testaments an der Hochschule Sankt Georgen in Frankfurt; Forschungsinteressen: Ethik, Eucharistie, Gott in den biblischen Schriften und im Kontext heutiger Gesellschaft und Kirche.
Aktuelle Publikationen (Auswahl)
:: Sexualität bei Paulus, Freiburg: Herder 2020
:: Wie hat Jesus Eucharistie gewollt? Ein Blick zurück nach vorn, Ostfildern: Schwabenverlag 2021.
Foto: Paavo Blåfield, Universität Kassel
Prof. Dr. Mirja Kutzer, Kassel, predigt zu:
Leiblichkeit – Leidenschaft – (UN-)VERSEHRTHEIT
In den letzten beiden Jahren und noch einmal radikal in den letzten beiden Wochen lernen wir, was es bedeutet, verletzlich zu sein. Diese Verletzlichkeit betrifft uns als Einzelne und als Gemeinschaft, durchzieht unsere Körper wie unsere Seelen. Sie erschüttert die Sprache und lässt die Verbindlichkeit der Vernunft erodieren. Die Botschaft des Christentums ist hier nicht einfach Schutz oder Heilung. Sie ist ein im Wortsinn "leidenschaftliches" Wagnis: Aus Liebe wird Gott wird Mensch und erfährt in einem menschlichen Körper tödliche Gewalt. Mitten in unserer Verletzlichkeit führt das Kreuz uns vor Augen, dass hier unsere Menschlichkeit begründet liegt.
Mirja Kutzer
Theologin und Germanistin, Professorin für Systematische Theologie an der Universität Kassel Forschungsschwerpunkte: Schnittfelder von Theologie und Literatur- /Kulturwissenschaft, Poetik der Theologie, Theologische Anthropologie, Mystik.
Publikationen (Auswahl)
:: Sakramentale Körper. Vom christlichen Beitrag zu einer christlichen theoria der Kultur: Lukas Kaelin/Andreas Telser/Ilaria Hoppe (Hg.), Bubbles & Bodies. Neue Öffentlichkeiten zwischen sozialen Medien und Straßenprotesten. Interdisziplinäre Erkundungen, Bielefeld 2021, 123–149.
:: Tanz über dem Abgrund. Impulse der christlichen Mystik: Herder Korrespondenz Spezial „Fromm und frei? Spiritualität heute“ (Oktober 2021), 35–37.
:: In Wahrheit erfunden. Dichtung als Ort theologischer Erkenntnis (ratio fidei 30), Regensburg 2006
Das Thema 2021:
„Selig, die …“: Das sind berühmte Satzanfänge im Neuen Testament der Bibel. Damit beginnen die sogenannten Seligpreisungen im Lukas- und Matthäus-Evangelium. In starken Aussagen wie beispielsweise „Selig die Sanftmütigen“ werden die Werte unserer modernen Gesellschaft in Frage gestellt.
Wer ist selig?
Die Seligpreisungen gehören bei Matthäus zur Rede, die Jesus vor vielen Menschen auf einem Berg hielt. Deshalb spricht man auch von der „Bergpredigt“. In der Bergpredigt ist das Weltverständnis Jesu überliefert. Sie gibt überraschende Antworten auf die Frage, wie Menschen sich in dieser Welt verhalten, wie Menschen sich selber verstehen sollen. Für Dechant Martin Gies von der einladenden Katholischen Kirche Kassel stellen die Seligpreisungen unsere Werte immer wieder neu auf den Kopf: Selig die Armen; selig die Trauernden; selig die Barmherzigen. Es wird spannend zu hören, was die Fastenpredigerin und die Fastenprediger in diesem Jahr zu den fast 2000 Jahre alten Sätzen zu sagen haben.
Es wird spannend zu hören, was die Fastenpredigerin und die Fastenprediger in diesem Jahr zu den fast 2000 Jahre alten Sätzen zu sagen haben.
Corona-bedingt nicht in der Kirche Sankt Familia, sondern VIdeo-Impuls
Die Predigten werden nicht wie gewohnt sonntags in der Kirche Sankt Familia gehalten, sondern erscheinen samstags als Video-Impulse in der Reihe SAMSTAGS-17 auf www.katholische-kirche-kassel.de/impulse.
Video-Impuls in der Reihe SAMSTAGS-17:
Bischof Dr. Michael Gerber, Fulda:
„Zerreißt eure Herzen, nicht eure Kleider" (Joël 2, 12)
Zerrissenheit – ist das eine Grundbefindlichkeit unserer Gegenwart?
Bischof Dr. Michael Gerber ist mit 51 Jahren der jüngste katholische Bischof in Deutschland. Es kommt aus dem baden-württembergischen Oberkirch, war viele Jahre in verschiedenen Funktionen in der Erzdiözese Freiburg tätig und steht seit März 2019 dem Bistum Fulda vor. Die Seligpreisung „Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen“ (Matthäus 5,8) macht Bischof Dr. Michael Gerber zum Thema seines Fastenimpulses ab 20. Februar.
Zerrissenheit – ist das eine Grundbefindlichkeit unserer Gegenwart? In der Spannung zwischen eigenem Können und persönlicher Grenzerfahrung, zwischen Sehnsucht und Ernüchterung; zwischen der Notwendigkeit, wesentliche Herausforderungen global anzugehen und der Unfähigkeit, sich auf elementare Gemeinsamkeiten zu verständigen; zwischen der in der Bibel aufgezeigten Vision von gelingendem Leben und den Realitäten der Gegenwart. Zerrissenheit wird konfrontiert mit der Sehnsucht, es möge auch das, was nicht aufeinander abgestimmt ist, doch am Ende zusammenklingen.
Die Musik zu den Fastenpredigten gestaltet Regionalkantor Thomas Pieper an der Orgel der Kirche Sankt Joseph in Kassel, Marburger Straße.
Am 20. Februar spielt er zu Beginn das Choralvorspiel „Straf‘ mich nicht mit deinem Zorn“ (op. 29/1) und als Nachklang zum Fastenzeit-Impuls Gerbers ist das Präludium c-Moll (aus op. 21/1) von Ernst Friedrich Richter (1808–1879) zu hören.
Foto: Bistum Fulda / Ralph Leupolt, Dr. Arnulf-Mueller
Im März 2019 wurde Dr. Michael Gerber in sein Amt als Bischof von Fulda eingeführt. Gerber ist von Jugend auf in der Schönstattbewegung beheimatet; von 2005 bis 2013 gehörte er dem Leitungsteam an. Bischof Dr. Gerber arbeitet in der Kommission für Geistliche Berufe und Kirchliche Dienste der Bischofskonferenz mit und ist ebenfalls Mitglied der Jugendkommission. Sein bischöflicher Wahlspruch lautet lateinisch „tecum in foedere“, deutsch: „mit dir im Bund“.
Video-Impuls in der Reihe SAMSTAGS-17:
Bischöfin Dr. Beate Hofmann, Kassel:
„Selig die Barmherzigen (Matthäus 5,7)
Dr. Beate Hofmann war Professorin für Diakoniewissenschaft und Diakoniemanagement an die Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel, ehe sie im Mai 2019 mit 55 Jahren zur ersten Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gewählt wurde. „Selig die Barmherzigen“ (Matthäus 5,7) stellt Bischöfin Dr. Beate Hofmann an den Anfang ihres Predigt-Impulses ab 6. März.
Barmherzigkeit ist die Grundlage diakonischen Handelns und Kern der Caritas. Hat sie Grenzen? Gilt sie allen? Wir erfahren Barmherzigkeit, wir üben Barmherzigkeit. Wie hängt das eine mit dem anderen zusammen? Wer "fängt an", barmherzig zu sein? Wenn Jesus die Barmherzigen selig preist, ist das auch schon barmherzig: in einer unbarmherzigen Gesellschaft ist schnell vom "Gutmenschentum" die Rede, wenn es gilt, Barmherzigkeit konkret werden zu lassen. Wie sieht "Barmherzigkeit" heute aus, als Gabe und als Aufgabe? Das wird Bischöfin Dr. Beate Hofmann biblisch ausloten.
Die Musik zu den Fastenpredigten gestaltet Regionalkantor Thomas Pieper, diesmal an der Bosch-Bornefeld-Orgel der Elisabethkirche, Friedrichsplatz 13, Kassel. Am 6. März spielt er zu Beginn das Choralvorspiel Choralvorspiel "Aus tiefer Not schrei´ ich zu dir", und als Nachklang zum Fastenzeit-Impuls Hofmanns ist das Präludium in c-Moll, aus op.37/1 zu hören; beide Kompositionen stammen von Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847).
Foto: medio.tv / Schauderna
Samstag, 20. März 2021, ab 17 Uhr
Video-Impuls in der Reihe SAMSTAGS-17
MdB Timon Gremmels, Kassel:
„Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit“ (Matthäus 5,6)
Timon Gremmels, 45 Jahre alt, trat 1992 in die SPD ein und war von 2009 bis 2017 Mitglied des Hessischen Landtages. Seit 2016 ist Gremmels Mitglied des Bundestages und arbeitet dort in den Ausschüssen für Wirtschaft und Energie sowie Petitionen mit. Er stellt am 20. März, „Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit“ (Matthäus 5,10) in den Mittelpunkt seines Predigt-Impulses.
Ist das christliche Gebot der Nächstenliebe gleichzusetzen mit dem politischen Wert der Solidarität? Wo liegen die Unterschiede und Gemeinsamkeiten? Daneben soll auch die ganz grundsätzliche Frage eine Rolle spielen: Wie können die Seligpreisungen von Jesu - oder abstrakter - wie kann und darf der christliche Glaube Leitschnur für die Umsetzung politischer Ziele und Grundwerte sein? Diesen Fragen geht Timon Gremmels anhand von aktuellen gesellschaftlichen Themen in seiner Fastenpredigt nach.
Die Musik zu den Fastenpredigten gestaltet Regionalkantor Thomas Pieper, diesmal an der Orgel der Herz-Jesu-Kirche in der Brüder-Grimm-Straße, Kassel. Zur Fastenpredigt von Timon Gremmels spielt Thomas Pieper zu Beginn das Choralvorspiel „Ach Herr mich armen Sünder“ (O Haupt voll Blut und Wunden) von Johann Ludwig Krebs (1713–1780), und als Nachklang zum Fastenzeit-Impuls Gremmels' ist das Präludium und die Fuge e-Moll (BWV 5333) von Johann Sebastian Bach (1685–1750) zu hören.
Foto: Susie Knoll, SPD Bundestag
Seit 2016 ist Timon Gremmels Mitglied des Bundestages.
Aktuelle Informationen:
-> www.timon-gremmels.de
Bei den Predigten zur Fastenzeit geht es nicht um eine dogmatische Reflexion von Glaubenssätzen oder der Gottesfrage an sich, sondern um eine Hilfe für Menschen, die in ihrem Leben und Alltag danach suchen, mit ihrem Glauben umzugehen, sich ihre eigenen Zweifel und Fragen zu erlauben und auch ihre Suche ernst zu nehmen. Vielleicht wird auf diese Weise sogar eine Ermutigung in der eigenen Glaubenssuche möglich.
Veranstalterin der Reihe „Predigten zur Fastenzeit“:
Katholische Kirche Kassel im Dekanat Kassel-Hofgeismar, Bistum Fulda
2021 sind coronabedingt keine Präsenzveranstaltungen möglich.
Deshalb werden die Fastenpredigten 2021 als Video-Impulse in der Reihe SAMSTAGS-17 veröffentlicht.
AUFGRUND DER MAßNAHMEN GEGEN DIE AUSBREITUNG DES CORONAVIRUS
WURDE DIE PREDIGTREIHE 2020 ABGESAGT UND AUF 2021 VERSCHOBEN!
Bild: RK by Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Für Christen und Christinnen ist es normal, über ihren Glauben an Jesus Christus zu sprechen. Aber hat jemand eine Vorstellung davon, woran Jesus selbst geglaubt hat? Er gilt als Wissender, Schauender, Sohn Gottes und ist weit mehr Ziel des Glaubens als selbst Glaubender. Da irritiert die Frage danach, was seinen eigenen Glauben ausgemacht hat. Genau dieser Verunsicherung gehen die Prediger und die Predigerin in der Reihe der Fastenpredigten 2019 nach:
Woran glaubt Jesus?
Es wird leicht übersehen, dass Jesus „wahrhaft Mensch“ war. Jesus wuchs in den Glauben seiner jüdischen Heimat hinein und hat erst langsam das Selbstbewusstsein dafür entwickelt, dass ihm in der Glaubensgeschichte des Judentums eine besondere Rolle zuwachsen könnte. Dieses Selbstbewusstsein Jesu thematisiert die diesjährige Reihe der „Predigten zur Fastenzeit“. Wie ist Jesus zu seinem Glauben gekommen? Was hat er überhaupt geglaubt? Was hat er über sich selber gedacht? Erst spät hat die kirchliche Tradition über ihn gesagt, er sei „wahrer Mensch und wahrer Gott, gezeugt nicht geschaffen”. Fischer: „Jesus war zum Glauben herausgefordert – nicht weniger als wir heute. Diese Erkenntnis macht ihn nicht kleiner, sondern rückt ihn näher an den Lebensalltag der Menschen, zu denen er sich im Laufe seines Lebens immer deutlicher gesandt wusste.“
Veranstalterin der Reihe „Predigten zur Fastenzeit“:
Katholische Kirche Kassel im Bistum Fulda
Jeweils Sonntags 17:00 bis 18:00 Uhr
Kirche Sankt Familia
Kassel, Kölnische Str. 53 (Nähe Hauptbahnhof, 7 min Fußweg)
Haltestelle "Kirche St. Familia"
Buslinien 10, 52, 110, 500
www.st-familia-kassel.de
Eintritt:
frei
Zweiter Fastensonntag, 17. März 2019,
17 Uhr, Kirche Sankt Familia
Pater Anselm Grün OSB, Münsterschwarzach:
Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Für Pater Anselm Grün geht es in seiner Predigt darum, den Glauben Jesu gerade in der größten Krise, der Krise des Kreuzes zu schildern. Jesus hat in seinem Glauben die Erfahrungen der frommen Juden durchgemacht, dass Gott trotz aller Aussichtslosigkeit der Fels ist, auf dem wir feststehen können. Der Glaube Jesu ist geprägt von der Hoffnung, dass Jesus selbst am Kreuz in Gottes guter Hand ist.
Benediktinerpater Anselm Grün (geboren 1945) ist einer der meistgelesenen deutschen Autoren spiritueller Bücher (aktuell: 300 lieferbare Bücher in einer Gesamtauflage von über 14 Millionen, übersetzt in 30 Sprachen). Von 1977 bis 2013 war er, nach dem Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft, der wirtschaftliche Leiter (Cellerar) der Abtei Münsterschwarzach und damit für rund 300 Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich. In zahlreichen Kursen und Vorträgen versucht der spirituelle Berater und geistliche Begleiter, auf die Nöte und Fragen der Menschen einzugehen.
Aktuelle Bücher:
- mit Ahmad Milad Karimi: Im Herzen der Spiritualität. Wie sich Muslime und Christen begegnen können, Herder 2019
- Staunen – Die Wunder im Alltag entdecken, Herder 2018
- "Zur inneren Balance finden: Was das Leben leichter macht". Herder Verlag 2017
- "Bis wir uns im Himmel wiedersehen". Herder Verlag 2016
- "Zwei Seiten einer Medaille. Gott und die Quantenphysik." (gemeinsam mit Michael Grün) Vier-Türme-Verlag 2015
- "In dir die Mitte finden - Zu sich selbst und zu Gott finden". (gemeinsam mit Clemens Bittlinger) Brunnen Verlag 2014
Benediktinerpater Anselm Grün ist spiritueller Ratgeber und geistlicher Berater.
> Hier können Sie die Predigt nachhören ...
Dritter Fastensonntag, 24. März 2019,
17 Uhr, Kirche Sankt Familia
Prof. Dr. Ludger Schenke, Mainz:
„Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen” (Joh 14.9)
- Die Beziehung zwischen Jesus und dem Vater im Johannesevangelium
Obwohl die Aussagen im Johannesevangelium über Jesus und sein Verhältnis zum Vater auf Jesus zielen, formulieren sie eine Vorstellung von Gott, die uns heute in unserem angefochtenen Gottesglauben helfen könnte. Denn die Aussagen Jesu über sich selbst sind so unerhört, dass sie für viele Christen ein Problem darstellen und in der kirchlichen Verkündigung inzwischen schwer zu vermitteln sind. Wir haben es freilich dabei nicht mit authentischen, geschichtlichen Worten Jesu zu tun, sondern mit Aussagen, die der Autor des Johannesevangeliums seinem Jesus in den Mund legt. Es ist die „hohe“ Christologie und mit ihr das Gottesverständnis des Autors, die der johanneische Jesus formuliert und vertritt.
Prof. Dr. Ludger Schenke hat bis 2005 das Fach „Neues Testament“ an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Mainz gelehrt.
Aktuelle Veröffentlichungen:
- Das Johannesevangelium. Vom Wohnen Gottes unter uns, (Herder) Freiburg 2018.
- Das Markusevangelium. Pointen, Rätsel und Geheimnisse, (Herder) Freiburg 2018
- Jesus vor dem Dogma, (Kohlhammer) Stuttgart 2014
Prof. Dr. Ludger Schenke war bis 2005 Professor für Neues Testament an der katholisch-theologischen Fakultät der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.
> Hier können Sie die Predigt nachhören ...
> Der Text als Download:
Vierter Fastensonntag, 31. März 2019,
17 Uhr, Kirche Sankt Familia
Prof. Dr. Margit Eckholt, Osnabrück:
Er hat mich gesandt, damit ich den Armen eine gute Nachricht bringe" (Lukas-Evangelium 4,16-21)
Jesus lebt aus dem Glauben Israels, dass Gott Befreier der Armen und Notleidenden ist. Er legt am Beginn seines öffentlichen Auftretens in der Synagoge in Nazareth das Wort des Propheten Jesaia von der guten Nachricht für die Armen, der Befreiung für die Gefangenen und der Heilung der Blinden aus. Jesus glaubt diesem Wort mit seiner ganzen Existenz, er ist Freund der Armen und ist selbst ein solcher Armer, in dem das von den Propheten des Alten Bundes verheißene Reich des Friedens Wirklichkeit wird. Arm werden, wie Jesus, heißt, an die Quellen der Offenbarung Gottes rühren, und ein solcher Glaube kann „Berge versetzen“: Befreiung der Armen und Notleidenden kann auch heute möglich werden, ebenso wie Befreiung von unfrei machenden Strukturen – in und außerhalb der Kirche.
Prof. Dr. Margit Eckholt ist Professorin für Dogmatik mit Fundamentaltheologie an der Universität Osnabrück. Sie studierte katholische Theologie, Romanistik und Philosophie an der Universität Tübingen, Dr. theol. 1992 an der Universität Tübingen, 2000 Habilitation in Dogmatik an der kath.-theol. Fakultät der Universität Tübingen. Von 1993 bis 1995 war sie Gastprofessorin und Alexander-von-Humboldt-Stipendiatin an der Pontificia Universidad Católica Santiago de Chile, von 2000 bis 2009 Professorin für Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern. Seit September 2009 lehrt sie Dogmatik (mit Fundamentaltheologie) am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück. Sie ist u.a. Lateinamerika-Beauftragte der Universität und Co-Sprecherin des Graduiertenkollegs „Religiöse Differenzen gestalten - Pluralismusbildung in Christentum und Islam“. Ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte bilden die interkulturelle Dogmatik, das 2. Vatikanische Konzil, Kirche und Frauen sowie Theologie, Kirche und Kultur in Lateinamerika.
Jüngere Veröffentlichungen (Auswahl:
- Ohne die Frauen ist keine Kirche zu machen. Der Aufbruch des Konzils und die Zeichen der Zeit, Ostfildern 2012.
- Frau aus dem Volk. Mit Maria Räume des Glaubens öffnen, Innsbruck 2015.
- An die Peripherie gehen. In den Spuren des armen Jesus – Vom Zweiten Vatikanum zu Papst Franziskus, Ostfildern 2015.
- Margit Eckholt/Georg Steins (Hg.), Aktive Gewaltlosigkeit. Theologie und Pastoral für den Frieden, Würzburg 2018. Virginia Azcuy/Margit Eckholt (Hg.), Friedens-Räume. Interkulturelle Friedenstheologie in feministisch-befrei¬ungs¬theologischen Perspektiven, Ostfildern 2018.
Prof. Dr. Margit Eckholt ist Professorin für Dogmatik und Fundamentaltheologie an der Universität Osnabrück (Foto: Gabriele Klöckner, KDFB).
> Hier ist der Text nachzulesen (pdf-Download):
Die Ortsbischöfe der römisch-katholischen Kirche müssen in Deutschland vor dem Amtsantritt gemäß Reichskonkordat (Art. 16) einen Eid leisten, die verfassungsmäßig gebildete Regierung zu achten und von ihrem Klerus achten zu lassen. Hier leistet der Kölner Erzbischofs Rainer Maria Woelki vor der nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und StaatssekretärinJacqueline Kraege als Vertreterin des Landes Rheinland-Pfalz (nicht im Bild) am 18. September 2014 den Treueid. (Foto: StagiaireMGIMO, Wikipedia, Artikel "Reichskonkordat")
2018 heißt das Thema der Fastenpredigten:
Der Glaube hat Konsequenzen
Von Anfang an haben sich die Christen immer auch in der Verpflichtung gesehen, Welt zu gestalten. Der Glaube hat Konsequenzen – gerade im Lebensalltag und auch in der Gestaltung von Gesellschaft. Christsein erschöpft sich nicht in einer spirituellen Haltung, die sich nur in Liturgie und individueller Frömmigkeit ausdrückt. In unseren politischen Parteien gibt es immer noch viele Menschen, die sich bewusst als Christen verstehen und die ihre politische Haltung mit ihrem Glaubensverständnis begründen.
Zuständig? Widerständig? Systemstabilisierend?
Wie hängt christlicher Glaube und der Auftrag, Gesellschaft in Kommune und Welt zu gestalten, zusammen? Welche Rolle kommt dem christlichen Glauben in einer pluralistischen Gesellschaft zu? Christsein UND politisch handeln: wie geht das? Die einen sagen "gar nicht". Die anderen: "unbedingt". Die Predigerin und Prediger unserer Reihe zur Fastenzeit 2018 verbinden die christliche Reflexion und das politische Handeln auf besondere Weise:
Die Prediger/innen 2018:
Sonntag, 18. Februar 2018
Dr. Ellen Ueberschaer
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Sonntag, 25. Februar 2018
Pater Anselm Grün
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Sonntag, 11. März 2018
Bodo Ramelow
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Jeweils
17:00 bis 18:00 Uhr
Kirche Sankt Familia
Kassel, Kölnische Str. 53 (Nähe Hauptbahnhof, 7 min Fußweg)
Haltestelle "Kirche St. Familia"
Buslinien 10, 52, 110, 500
www.st-familia-kassel.de
Veranstalter:
Katholische Kirche Kassel im Bistum Fulda
Eintritt: frei
© Stephan Röhl
Dr. Ellen Ueberschär ist gemeinsam mit Barbara Unmüßig Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung.
> Hier können Sie die Predigt nachhören ...
Zweiter Fastensonntag, 25. Februar 2018,
17 Uhr, Kirche Sankt Familia
Pater Anselm Grün OSB, Münsterschwarzach:
Wider alle Hoffnung hoffen
Hoffnung ist etwas anderes Erwartung oder Optimismus. Wir hoffen auf das, was wir nicht sehen. Ohne Hoffnung erstarrt unser Leben. Als Christen haben wir die Aufgabe, mitten in einer Welt voller Hoffnungslosigkeit die Hoffnung wach zu halten. Damit leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Humanisierung unserer Gesellschaft.
Benediktinerpater Anselm Grün (geboren 1945) ist einer der meistgelesenen deutschen Autoren spiritueller Bücher (aktuell: 300 lieferbare Bücher in einer Gesamtauflage von über 14 Millionen, übersetzt in 30 Sprachen). Von 1977 bis 2013 war er, nach dem Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft, der wirtschaftliche Leiter (Cellerar) der Abtei Münsterschwarzach und damit für rund 300 Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich. In zahlreichen Kursen und Vorträgen versucht der spirituelle Berater und geistliche Begleiter, auf die Nöte und Fragen der Menschen einzugehen.
Aktuelle Bücher:
- "Zur inneren Balance finden: Was das Leben leichter macht". Herder Verlag 2017
- "Bis wir uns im Himmel wiedersehen". Herder Verlag 2016
- "Zwei Seiten einer Medaille. Gott und die Quantenphysik." (gemeinsam mit Michael Grün) Vier-Türme-Verlag 2015
- "In dir die Mitte finden - Zu sich selbst und zu Gott finden". (gemeinsam mit Clemens Bittlinger) Brunnen Verlag 2014
Benediktinerpater Anselm Grün ist spiritueller Ratgeber und geistlicher Berater. Er hat durch seine vielen öffentlichen Aktivitäten und seine zahlreichen Bücher eine große Bekanntheit erlangt.
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Vierter Fastensonntag, 11. März 2018,
17 Uhr, Kirche Sankt Familia
Bodo Ramelow, Ministerpräsident des Freistaates Thüringen:
„Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden (Matthäus 5.4) – Soziale Gerechtigkeit im politischen Alltag“
„Du siehst mich“, die Losung des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2017, haben viele Christinnen und Christen als Pflicht gedeutet, sich in der Gesellschaft, in der sie leben, aktiv einzumischen und diese, ausgehend von der eigenen christlichen Position, mitzugestalten. Aber was meint das konkret - auch für mich als Ministerpräsident - jeden Tag? Jenen Trost spenden, die Last tragen, da bin ich schnell beim Thema Gerechtigkeit und auch bei der Frage: Was verbindet im 200. Geburtsjahr von Karl Marx Christen und Sozialisten?
Der Protestant Bodo Ramelow, geboren am 16. Februar 1956 in Osterholz-Scharmbeck, ist verheiratet und hat zwei Kinder. Anfang der 1970er Jahre wurde er bei Karstadt in Gießen zum Einzelhandelskaufmann und später zum Substitut ausgebildet. 1977 erwarb er die Fachhochschulreife, arbeitete drei Jahre als Filialleiter einer Vertriebsgesellschaft und ab 1981 als Gewerkschaftssekretär Mittelhessen. 1990 wurde er zum Landesvorsitzenden der Gewerkschaft Handel Banken Versicherungen gewählt.
Sein weiterer politischer Weg:
1999 - 2005: Mitglied des Thüringer Landtags, ab 2001 Vorsitzender der PDS-Fraktion
2005 - 2009: Mitglied des Deutschen Bundestages, Stellvertretender Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE
2009 - 2015: Mitglied des Thüringer Landtags und Vorsitzender der Fraktion DIE LINKE
Seit 5. Dezember 2014: Ministerpräsident des Freistaates Thüringen
Persönliche Internetseite: www.bodo-ramelow.de
Der Protestant Bodo Ramelow gehört der Partei Die Linken an und ist seit Dezember 2014 Ministerpräsident des Freistaates Thüringen.
Von Atelier / Werkstatt von Lucas Cranach der Ältere
- Selbst fotografiert, Gemeinfrei, Link
2017 heißt das Thema der Fastenpredigten:
Luther und die Reformation
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Reformationsjubiläum
Die Evangelische Kirche begeht in diesem Jahr das sogenannte “Reformationsjubiläum”. Martin Luther hat unsere Gesellschaft geprägt und verändert mit Auswirkungen bis in unsere Zeit. In der Reihe der “Predigten zur Fastenzeit” werden wir uns mit der Reformation und ihrer Bedeutung für das 21. Jahrhundert beschäftigen.
Kathrein, Käßmann, Hein
Mit dem katholischen Historiker Domkapitular Prof. Dr. Werner Kathrein wird uns ein ausgewiesener Fachmann in den Konflikt zwischen “Luther und dem Papst” einführen. Die ehemalige evangelische Bischöfin und Ratsvorsitzende und jetzige Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017 Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann spricht über “Luther und die Reformation” und der Bischof der Evangelischen Landeskirche von Kurhessen – Waldeck, Prof. Dr. Martin Hein über Luthers Gedanken zu Maria: “Maria – die zarte Mutter Jesu Christi”.
Ermutigung
Bei den Predigten zur Fastenzeit geht es nicht um eine dogmatische Reflexion von Glaubenssätzen oder der Gottesfrage an sich, sondern um eine Hilfe für Menschen, die in ihrem Leben und Alltag danach suchen, mit ihrem Glauben umzugehen, sich ihre eigenen Zweifel und Fragen zu erlauben und auch ihre Suche ernst zu nehmen. Vielleicht wird auf diese Weise sogar eine Ermutigung in der eigenen Glaubenssuche möglich.
Sonntag, 5. März 2017
Domkapitular Prof. Dr. Werner Kathrein
-> Predigt nachhören ...
Sonntag, 12. März 2017
Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der EKD für das Reformationsjubiläum 2017
-> Predigt nachhören ...
Sonntag, 19. März 2017
Bischof Prof. Dr. Martin Hein
-> Predigt nachhören ...
Jeweils
17:00 bis 18:00 Uhr
Kirche Sankt Familia
Kassel, Kölnische Str. 53 (Nähe Hauptbahnhof, 7 min Fußweg)
Haltestelle "Kirche St. Familia"
Buslinien 10, 52, 110, 500
www.st-familia-kassel.de
Veranstalter:
Katholische Kirche Kassel im Bistum Fulda
Eintritt: frei
Luther und der Papst gelten geradezu als Exponenten einer komplexen Entwicklung, die vielleicht zu schnell und oft oberflächlich als Reformation bezeichnet wird. Das Verhältnis wird vor allem an den Verurteilungen und polemischen Urteilen festgemacht, die eine Jahrhunderte fortwirkende Trennung in eine lutherische und papistische Positionierung zur Folge hatten. Worin ist die Spannung begründet? Welche Störungen in der Wahrnehmung und welche äußeren Bedingungen begünstigten eine solche Entfremdung? Wie steht es um die Versöhnung?
Prof. Dr. theol. Werner Kathrein lehrt mittlere und neue Kirchengeschichte an der Theologischen Fakultät Fulda
-> Internetseite Prof. Dr. Werner Kathrein ...
Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann wurde 1985 ordiniert, war als Pfarrerin und Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages tätig. 1999 bis 2010 war die vierfache Mutter Landesbischöfin der Ev.-Luth. Landeskirche Hannovers, 2009/2010 Vorsitzende des Rates der EKD. Derzeit ist sie Botschafterin für das Reformationsjubiläum 2017.
-> Internetseite Prof. Dr. Dr. h.c. Margot Käßmann bei der EKD ...
© Julia Baumgart/EKD
Die „zarte Mutter Gottes‘“ nennt Luther Maria in seiner Auslegung des Magnificat. Die schrieb er 1520 in der Zeit zwischen dem Wormser Reichstag und dem Aufenthalt auf der Wartburg: in der für ihn wohl bedrohlichsten Lebensphase. Denn die „zarte Mutter“ singt eines der radikalsten Lieder des Neuen Testaments: Sie verkündet allem, was schwach ist, Gottes machtvollen Beistand. Dafür schätzte Luther Maria sehr.
Prof. Dr. Martin Hein promovierte 1982 zum Thema "Lutherisches Bekenntnis und Erlanger Theologie im 19. Jahrhundert". Der zweifache Vater war Gemeindepfarrer in Grebenstein, Studienleiter beim Evangelischen Predigerseminar in Hofgeismar und Dekan des Kirchenkreises Kassel-Mitte. Seit September 2000 ist er Bischof der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck.
-> Internetseite Bischof Prof. Dr. Martin Hein bei der EKKW ...
Foto: lulu / fotolia.com
Unter den Fotos der diesjährigen Fastenprediger Bruder Andreas Knapp, Prof. Dr. Karl-Josef Kuschel und Dr. Wunibald Müller finden Sie die Nachhör-Links in unsere Mediathek und die pdfs zum Nachlesen!
2016 heißt das Thema der Fastenpredigten:
Der verborgene Gott
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Von Gott reden in schwieriger Zeit
Es ist zunehmend schwierig, die Rede von Gott – in Westeuropa – zu führen. Die traditionellen Worte der Kirchen klingen oft hohl, am Leben vorbei und inhaltsleer. Trotzdem gibt es unbezweifelbar eine religiöse Suche. Vielleicht muss man – statt nur von einer “Verdunstung des Glaubens” zu sprechen und die zunehmende Leere der Kirchen wortreich zu beklagen, mehr danach suchen, wie heute auf neue Weise religiöse Sprache gefüllt werden kann.
Tomáš Halík - tschechischer Priester, ehemaliger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel, Professor für Soziologie - nimmt diese Situation zum Anlass zu fragen, ob in der Glaubenslosigkeit vieler Menschen heute nicht auch eine neue und ernsthafte Form der Gottessuche, vielleicht auch der Un - Selbstverständlichkeit der Gottesoffenbarung zu entdecken sei.
Bei den Predigten zur Fastenzeit geht es nicht um eine dogmatische Reflexion von Glaubenssätzen oder der Gottesfrage an sich, sondern um eine Hilfe für Menschen, die in ihrem Leben und Alltag danach suchen, mit ihrem Glauben umzugehen, sich ihre eigenen Zweifel und Fragen zu erlauben und auch ihre Suche ernst zu nehmen. Vielleicht wird auf diese Weise sogar eine Ermutigung in der eigenen Glaubenssuche möglich.
Sonntag, 14. Februar 2016
Andreas Knapp, Kleiner Bruder vom Evangelium
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Sonntag, 21. Februar 2016
Prof. Dr. Dr.h.c. Karl-Josef Kuschel ... mehr ...
Sonntag, 28. Februar 2016
Dr. Wunibald Müller ... mehr ...
Jeweils
17:00 bis 18:00 Uhr
Kirche Sankt Familia
Kassel, Kölnische Str. 53 (Nähe Hauptbahnhof, 7 min Fußweg)
Haltestelle "Kirche St. Familia"
Buslinien 10, 52, 110, 500
www.st-familia-kassel.de
Veranstalter:
Katholische Kirche Kassel im Bistum Fulda
Eintritt: frei
Wie können wir heute von Gott reden?
Worte können gewöhnlich werden. Die großen Worte unseres Lebens, die einmal so bewegend und feurig waren, sagen uns dann nichts mehr. Selbst die Rede von Gott kann abstumpfen. Am ehesten noch vermag sich die Sprache der Dichtung dem Geheimnis Gottes zu nähern.
Andreas Knapp ist Packer, Priester und Poet. Als Mitglied der Ordensgemeinschaft der „Kleinen Brüder vom Evangelium“ verdient er seinen Lebensunterhalt als Arbeiter am Fließband. Zugleich ist ehrenamtlich im sozialen Bereich und in der Seelsorge engagiert und inmitten eines säkularen Umfeldes auf der Suche nach einer Sprache, in der die religiöse Sehnsucht des Menschen zum Ausdruck kommt. „Seine Gedichtbände zählen zu den am weitesten verbreiteten und sprachlich eindrucksvollsten Beispielen von spiritueller Poesie in unserer Zeit.“ (Prof. Dr. Georg Langenhorst). Zuletzt erschienen:
-- Das Ende vom Ende - Geschichten gegen den Tod (2016)
-- Lebensspuren im Sand - Spirituelles Tagebuch aus der Wüste (2015)
-- Heller als Licht - Biblische Gedichte (2014)
-- Sehnsucht nach Gott - Ermutigungen für den Lebensweg (2014)
-> Internetseite Kleine Brüder vom Evangelium ...
Angesichts oft unbegreiflicher Zustände in der Welt oder im eigenen Leben, finden sich viele Menschen heute entweder in Demut vor Gott damit ab oder kündigen die Beziehung zu Gott. Sie wagen keine kritischen Fragen an Gott oder verlieren vor lauter Kritik ihr Vertrauen in die Sinnhaftigkeit jeder Gottesrede. Ein biblischer Text, Psalm 88, bietet überraschend einen dritten Weg an. Es ist das Gebet eines Menschen, der von Jugend an krank ist. Er leidet unter der Antwortlosigkeit und radikalen Verborgenheit Gottes. Aber er denkt weder daran, sich demütig damit abzufinden noch Gott das Vertrauen zu entziehen. Vielmehr trägt er all seine Fragen und Zweifeln an Gott vor Gott, nimmt seine Verzweiflung mit ins Gebet. Psalm 88 (-> in der Einheitsübersetzung) ist damit ein Modell glaubwürdiger Gottesrede gerade auch in schwieriger Zeit.
Prof. Dr. Dr.h.c. Karl-Josef Kuschel lehrte von 1995 bis 2013 Theologie der Kultur und des interreligiösen Dialogs an der Fakultät für Katholische Theologie der Universität Tübingen. Zugleich war er stellvertrender Direktor des Instituts für ökumenische und interreligiöse Forschung der Universität Tübingen. Er erhielt zahlreiche Preise und Ehrungen, so 1997 die Ehrendoktorwürde durch die Theologische Fakultät der Universität Lund, Schweden und 2011 den Integrationspreis für Verdienste um den interkulturellen und interreligiösen Dialog. Seit 2015 ist er Präsident der Internationalen Hermann Hesse Gesellschaft.
Hier eine Auswahl seiner vielfältigen Publikationen zum interreligiösen Dialog, zu Theologie und Literatur und zu Persönlichkeiten des geistigen Lebens:
-- Keine Religion ist eine Insel - Vordenker des interreligiösen Dialogs (2016)
-- Martin Buber - seine Herausforderung an das Christentum (2015)
-- Juden - Christen - Muslime - Herkunft und Zukunft (2013)
-- Börsen, Banken, Spekulanten - Spiegelungen in der Literatur - Konsequenzen für Ethos, Wirtschaft und Recht (2011, zusammen mit Heinz-Dieter Assmann)
-> Internetseite Karl-Josef Kuschel ...
Das eine ist über Gott zu reden, das andere, immer wieder zu versuchen und offen dafür zu sein, Gott zu erspüren, zu erahnen, zu erfahren, ihn überall zu entdecken. Gott ist überall anwesend. Es hängt auch von uns ab, ob wir sensibel und bereit dafür sind, ihn und sein Wirken an den sogenannten heiligen Stätten, in der Banalität unseres Alltags, in unseren Beziehungen, in uns, in unserer Menschlichkeit, in der zur Schöpfung wahrzunehmen.
Dr. Wunibald Müller ist Psychotherapeut und Theologe. Er leitet das Recollectio-Haus der Abtei Münsterschwarzach. Er ist Autor zahlreicher Bücher zu existenziellen Themen des menschlichen Lebens:
-- Deine Kraft ist in den Schwachen mächtig: Impulse aus dem Recollectio-Haus Münsterschwarzach (2016)
-- Trau deiner Seele (2016)
-- Für immer - geht das? Wenn Lebensentscheidungen in die Krise geraten (2015)
-- Zerreißprobe - Kirchlicher Dienst zwischen persönlicher Überzeugung und amtlichem Anspruch (2013)
-> Internetseite Recollectio-Haus ...
Foto (Ausschnitt):
Wilhelmine Wulff_All Silhouettes / pixelio.de
2015 heißt das Thema der Fastenpredigten:
"Ich kreise um Gott, den uralten Turm”
(Rainer Maria Rilke)
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Personale und nicht-personale Zugänge
zu christlichen Gottesvorstellungen
Wie stellen wir uns Gott vor? Wer ist Gott? Ist Gott “Person”? Oder ist Gott so weit über unser Denken erhaben, dass man auch das nicht sagen kann?
Es wird wohl kaum einen Menschen geben, der in seinem Leben nicht auf diese Fragen stößt – und sie für sich beantwortet.
Ist Gott ein ‚höheres Wesen‘, das unser Schicksal in den Händen hält und lenkt? Ist Gott eine Person, das Universum, der „Sinn an sich”? Ist Gott konkret, abstrakt, „über unser Denken erhaben”? Das sind Fragen, auf die es wohl keine endgültigen Antworten gibt.
Aber wie wir über ‚Gott‘ nachdenken, hat viel damit zu tun, wie wir unser Leben gestalten und was uns in unserem Leben widerfährt.
Die Predigten zur Fastenzeit regen dazu an, über die eigenen Gottesvorstellungen nachzudenken.
Gottesbild und Selbstbild korrespondieren immer miteinander. Daher braucht es ein personales Gottesbild, um das eigene Person-Sein zu schützen. Für Pater Anselm Grün geht es auch um unsere Beziehungsfähigkeit. Viele Menschen sind heute beziehungsunfähig. Die Beziehung zu Gott ist notwendig, um mit sich selbst und miteinander in Beziehung treten zu können.
Benediktinerpater Anselm Grün (geboren 1945) ist einer der meistgelesenen deutschen Autoren spiritueller Bücher (aktuell: 300 lieferbare Bücher in einer Gesamtauflage von über 14 Millionen, übersetzt in 30 Sprachen). Von 1977 bis 2013 war er, nach dem Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft, der wirtschaftliche Leiter (Cellerar) der Abtei Münsterschwarzach und damit für rund 300 Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich. In zahlreichen Kursen und Vorträgen versucht der spirituelle Berater und geistliche Begleiter, auf die Nöte und Fragen der Menschen einzugehen.
Aktuelles Buch: "In dir die Mitte finden - Zu sich selbst und zu Gott finden" (gemeinsam mit Clemens Bittlinger), Brunnen Verlag 2014
Die Frage „Wie erfahren wir Gott?“ führt Menschen in einen Bereich ihres Lebens, in dem das Wahrnehmen, das Erkennen und das Sprechen darüber voller Sternstunden und Abgründe ist. In Gottes Gegenwart erfahren wir – so ein oft gebrauchtes Wort – das „Heilige“, das zugleich eine erschreckende und anziehende Wirkung hat. Die Theologie spricht hier vom „Mysterium tremendum et fascinosum“: das Geheimnis, das Furcht und Zittern auslöst und zugleich entzückt. In seiner Predigt beschäftigt sich Bruder Jakobus auch mit dem Begriff „Person“, so wie ihn die frühen Konzilien verstanden haben und so wie wir ihn heute verstehen.
Bruder Jakobus Geiger (geboren 1955) studierte Theologie und trat 1981 in den Benediktiner-Orden ein. Er ist Kontemplationslehrer und Leiter des Gästehauses der Abtei Münsterschwarzach.
Die Glaubenslehre von der Dreifaltigkeit
- Vater, Sohn, Heiliger Geist (hier als Taube dargestellt).
Vom Hochalter der Kapelle Saint-Marcellin, Boulbon, Frankreich
(hängt heute im Louvre Paris). Foto: Wikipedia.
2014 heißt das Thema:
Der Glaube der Christen: Vater – Sohn – Heiliger Geist
Zentrales Glaubensthema der Christen aller Konfessionen ist die Dreifaltigkeit Gottes: Der eine Gott offenbart sich als Vater, Sohn, Heiliger Geist. Viele Christen verstehen jedoch diese Glaubensaussage nicht. Bei der diesjährigen Predigtreihe zur Fastenzeit geht es darum, Zugänge zu wesentlichen Elementen des Glaubens zu öffnen: Was meinen Christen, wenn sie davon sprechen, dass Gott sich als “Vater” (oder Mutter) zeigt? Wie ist in dem “Sohn” die Offenbarung der Wirklichkeit Gottes möglich? Was bedeutet die Rede vom “Heiligen Geist”?
Jeweils 17:00 bis 18:00 Uhr
Kirche Sankt Familia
Kassel, Kölnische Str. 53 (Nähe Hauptbahnhof, 7 min Fußweg)
Haltestelle "Kirche St. Familia"
Buslinien 10, 52, 110, 500
www.st-familia-kassel.de
Veranstalter:
Katholische Kirche Kassel im Bistum Fulda
Die Termine 2014:
Seit 2002 gibt es die Reihe "Predigten zur Fastenzeit" in Sankt Familia.
2013 hieß das Thema:
"Jesus Christus - Gottes Sohn!?
Die Frage nach der Identität Jesu bestimmt seit den frühesten Anfängen der Kirche die Diskussion der Christen. Wer oder was zeigt sich in diesem Menschen aus Nazareth? Ist er ein Weisheitslehrer, ein Prophet, ein Scharlatan, ein Guru? Was könnte damit gemeint sein, wenn Menschen ihn als "Sohn Gottes" bekennen? Ist das ein Titel, der etwas verdeutlicht oder der mehr verdunkelt als erhellt?
Wer sich als Christ bekennt oder den christlichen Glauben ablehnt
Die Diskussion über das Wesen Jesu hat nicht nur die vergangenen zwei Jahrtausende der Christengeschichte beherrscht und geprägt. Auch heute ist jeder, der der Botschaft Jesu und der Rede über ihn begegnet, jede, die sich als Christ bekennt oder den christlichen Glauben ablehnt, genötigt, sich der Frage zu stellen: Wer ist Jesus von Nazareth?
Die Aussage, er sei "Sohn Gottes", prägt zwar das christliche Selbstverständnis, aber sie ist alles andere als eindeutig oder klar.
Die Predigten zur Fastenzeit 2013 werden sich der Frage "Jesus Christus - Gottes Sohn!?" widmen und wollen den Zuhörern/innen helfen, sich der eigenen Auseinandersetzung mit der Person Jesu neu zu stellen.
Sonntag 24. Februar 2013
Prof. Dr. Thomas Söding, Bochum
"Der offene Himmel - Jesus am Anfang seines Weges"
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Zum Nachhören ...
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Sonntag 3. März 2013
P. Salmann OSB, Gerleve
Jesus – der Kreuzweg eines fremden Gastes auf dieser Erde. Was könnte Erlösung bedeuten?
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Zum Nachhören ...
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Sonntag 10. März 2013
Dr. Christian Heidrich, Nußloch
"Darum hat Gott ihn über alle erhöht" (zum Philipperhymnus)
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Zum Nachhören ...
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jeweils 17:00 bis 18:00 Uhr
Kirche Sankt Familia
Kassel, Kölnische Str. 53 (Nähe Hauptbahnhof, 7 min Fußweg)
Haltestelle "Kirche St. Familia"
Buslinien 10, 52, 110, 500
www.st-familia-kassel.de
Veranstalter:
Katholische Kirche Kassel im Bistum Fulda