"Du brauchst keinen weiten Weg zu machen, sage 'ich'.
Geh deinem Gott entgegen bis zu dir selbst."
(Bernhard von Clairvaux)
Wegen der Corona-Pandemie waren die Planungen für Kurse, Seminare und Fahrten vorläufig ausgesetzt.
Jetzt startet die Exerzitienseelsorge vorsichtig wieder mit ihrem Programm:
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Pfarrer Harald Fischer
Exerzitienseelsorge Kassel
Besondere Zeiten
"Wenige Menschen ahnen, was Gott aus ihnen machen würde, wenn sie sich der Führung seiner Gnade rückhaltlos übergäben." (Ignatius von Loyola)
Geistliche Übungen
Exerzitien - geistliche Übungen - bieten Wege, das eigene konkrete Leben mit Gott in Verbindung zu bringen. Dazu gehören Stille, Gebetszeiten, Begleitung und Austausch. Im Programm der Exerzitienseelsorge Kassel werden ganz verschiedene Formen angeboten, sich auf einen eigenen inneren Glaubensweg einzulassen. Das Spektrum der Exerzitienangebote reicht von "unmittelbar im Alltag" bis "in weite Ferne". Die Elemente sind Exerzitien im Alltag, Besinnungswochenenden, Einzelexerzitien mit Gemeinschaftselementen, Wanderungen und Reisen.
Exerzitienseelsorger
Pfarrer Harald Fischer
Kölnische Straße 55
34117 Kassel
Telefon
0561. 15470
E-Mail
harald.fischer@sankt-familia-kassel.de
"Exerzitien? Wie wird das denn geschrieben?" werde ich öfters gefragt. Viele Menschen haben offensichtlich sehr unklare Vorstellungen, um was es sich dabei handelt. Gleichzeitig erlebe ich häufig eine große Sehnsucht, still und leer zu werden, zu sich selbst und zur Mitte zu finden. "Ich habe das Gefühl, das ich etwas für meine Seele tun muß." Dies läßt etwas von dem Empfinden ahnen, was Menschen zur Teilnahme an Exerzitien bewegt. Dieser Weg geistlicher Erneuerung bezieht den ganzen Menschen ein. So gehören zu den Exerzitienkursen oft auch Körperwahrnehmungsübungen.
Exerzitien als Intensivzeit der Einkehr zu sich selbst vor Gott gehören seit langem zur christlichen Spiritualität. Viele Elemente der Exerzitien (Lateinisch: "Übungen"- wir könnten dafür auch spirituelles Training sagen) sind seit der frühen Kirche in der geistlichen Praxis bekannt.
Seit Ignatius von Loyola- dem Gründer des Jesuitenordens- im sechzehnten Jahrhundert gelten Exerzitien als systematisch gestaltete Zeiten. Das geschieht sehr persönlich und möglichst mit individueller Begleitung durch kompetente SeelsorgerInnen.
Bernhard von Clairvaux, Zisterzienser im zwölften Jahrhundert, hat eine grundlegende Richtung für den geistlichen Weggewiesen: "Du Mensch, du brauchst keine Meere zu überqueren, keine Wolke zu durchdringen oder die Alpen zu überschreiten. Du brauchst keinen weiten Weg zu machen, sage 'ich'. Geh deinem Gott entgegen bis zu dir selbst. Denn das Wort ist dir nahe, es ist in deinem Mund und in deinem Herzen."
Diese grundlegende Perspektive hat Dag Hammarskjöld, von 1953 bis 1961 Generalsekretär der UNO, als Tor zur Gottesbegegnung erfahren und mit dem Hinweis verbunden: " Die längste Reise ist die Reise nach innen."
aus "wege mit franziskus 3/2004"
von Claudius Groß, Guardian des Franzikanerkonvents in Wangen/ Allgäu
Foto (Ausschnitt): Bernd Kasper / pixelio.de